Offenlegung zu Urananreicherungsanlage-Erweiterung hat begonnen/
Politik besichtigen Anlage in Gronau


2003-01-31 Pressebericht

Der Vorstand der Grün-Alternativen Liste (GAL) Steinfurt nimmt in seiner jüngsten Pressemitteilung Stellung zu den Erweiterungsplänen für die Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau.

Am Montag dieser Woche ( 2003-01-27 ) hat das Einspruchsverfahren begonnen, in dem jeder Bürger und jede Gemeinde bzw. Stadt die Möglichkeit hat, Einwände gegen die Verdreifachung der Kapazität der UAA zu erklären. Der Vorstand der Steinfurter GAL hofft, dass auch möglichst viele Steinfurterinnen und Steinfurter ihre Ablehnung dieser Erweiterung der Urananreicherungsanlage gegenüber zum Ausdruck bringen. “Es ist zu überlegen, Unterschriften auf einer Sammeleinspruchsliste zu sammeln und in das Verfahren einzubringen”, so die GAL.

Die geplante Kapazitätserweiterung der UAA von 1.800 auf 4.500 Tonnen pro Jahr stehe im krassem Widerspruch zum geplanten und gesetzlich beschlossenen Atomausstieg in Deutschland. Es bestehe jederzeit die Gefahr einer Umweltkatastrophe in der UAA oder bei einem Urantransport. Viele von diesen würden mit der Bahn oder über die Straße vermutlich auch über das Stadtgebiet Steinfurts führen.

“Hilfreich ist jede einzelne Stellungnahme,” so der GAL-Vorstand. “Je mehr Einsprüche in Düsseldorf eingehen, desto deutlicher wird die ablehnende Haltung der Atomanlage in Gronau gegenüber.” Die umliegenden Städte und Gemeinden sind im Rahmen des Beteiligungsverfahrens nach dem Atomgesetz angeschrieben worden und um Stellungnahme bis zum 20. März 2003 gebeten worden. Am Dienstag, den 18. Februar 2003, findet ein Ortstermin von Vertretern der Steinfurter Politik und der Stadtverwaltung in der Urananreicherungsanlage statt. Auch Mitglieder der GAL-Fraktion und des Vorstands werden daran teilnehmen.

Ochtrups Bürgermeister Melis hat jetzt in einem Schreiben an den Landrat und an die Bürgermeisterkollegen in Horstmar, Metelen, Neuenkirchen, Steinfurt und Wettringen von einer “Kollegenrunde” in Rheine berichtet. Darin heißt es u.a.:

“Übereinstimmend waren die betroffenen Kollegen der Auffassung, hier – auch weil es sich um eine relativ komplizierte Materie handelt – eine gemeinsame Stellungnahme zu erarbeiten, um zu verhindern, dass parallel beim Kreis und in allen genannten Städten und jeweils mit ganz erheblichem Aufwand separate Stellungnahmen erarbeitet werden.”

“Wir haben nichts gegen eine gemeinsamen Austausch”, so die GAL, “allerdings erwarten wir, dass sich die Steinfurter Ratsmitglieder eine eigene Position zu den Erweitungsplänen erarbeiten. Das Thema ist zur ernst, als dass man die Angelegenheit mit ´geringem Aufwand´ über den Bürgermeister an den Kreis weiterleitet. Im städtischen Planungs- und Umweltausschuss haben Vertreter der Urenco als Betreiber und auch Kritiker der UAA-Erweiterung ihre Argumente vorgetragen”.

Der Stadtverband der GAL bietet auf seiner Homepage Informationen und weitere Links zum Ausbau der UAA und den damit verbundenen Risiken an.