CASTOR- und Urantransport durch das Münsterland: Atomkraftgegner weiten Proteste aus

Münsteraner Bündnis “Stopp Atomtransporte!!” Münster, den 17. Februar 2003

c/o Umweltzentrum

Scharnhorststr. 57

48151 Münster

Tel. 0251/521112

CASTOR- und Urantransport durch das Münsterland:

Atomkraftgegner weiten Proteste aus

Die Anti-Atom-Initiativen im Münsterland rufen zwischen dem 18.-20. Februar zu Demonstrationen gegen einen neuerlichen CASTOR-Transport mit hochradioaktivem Atommüll sowie gegen einen Transport mit Uranhexafluorid (UF6) in die Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau auf. Damit gehen die Atomkraftgegner zum ersten Mal gegen zwei unterschiedliche Arten von Atomtransporten durch die Region gleichzeitig vor. Dies ist eine deutliche Ausweitung des regionalen Widerstandes.

Das Münsteraner Bündnis “Stopp Atomtransporte!!”, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, das Osnabrücker Bündnis gegen Atomenergie, die BI Umweltschutz Hamm, die BI “Kein Atommüll in Ahaus”, der Arbeitskreis Umwelt Gronau sowie die WIGA Münster unterstützen die geplanten Proteste, die an vielen Orten des Münsterlandes stattfinden sollen.

CASTOR aus Angst vor Protesten vorverlegt?

Vermutlich sollen die abgebrannten Brennelemente aus den zwei norddeutschen Atomkraftwerken Stade und Krümmel das Münsterland über die Bahnstrecke Osnabrück-Münster-Hamm-Lünen-Recklinghausen passieren. Zielorte sind die Plutoniumfabriken La Hague und Sellafield. Der Atommüll soll schon zwischen 22 und 5 Uhr in der Nacht zum 19. Februar durch die Region rollen. Dies wäre mehrere Stunden früher als bisher üblich. Im Dezember 2002 hatte die Polizei diese Strategie erstmals angewandt, allerdings ohne Erfolg: In Münster erzwangen zwei Umweltschützer durch eine Ankettaktion eine Umleitung des CASTORs.

Der genaue Transporttermin wird wie immer von den Behörden geheim gehalten. Die Initiativen rechnen deshalb mit spontanen aber entschlossenen Protesten entlang der Transportstrecke. In Osnabrück gab es bereits gestern einen Sonntagsspaziergang gegen die CASTOR-Transporte.

Urantransporte durch Aktionen in die Öffentlichkeit bringen.

Am Morgen des 20. Februar soll ein Bahntransport mit UF6 aus der so genannten Konversionsanlage in Pierrelatte (Frankreich) durch das westliche Münsterland fahren. Die wahrscheinliche Route führt über Coesfeld und Ahaus nach Gronau.

Auch gegen diesen Transport ist mit vielfältigen Protesten zu rechnen. Es ist erstmals gelungen, durch eigene Recherchen die offizielle Geheimniskrämerei frühzeitig zu durchbrechen. “Die Menschen im Münsterland haben ein Recht darauf zu wissen, was durch ihre Vorgärten rollt,” so die Initiativen. Aus UF6 kann bei Unfällen die hochgiftige Flusssäure entstehen und einen Umkreis von mehreren hundert Metern verseuchen.

Die Initiativen fordern einen sofortigen Stopp der Uran- und Atomtransporte sowie einen umgehenden Ausstieg aus der Atomenergie, damit die unverantwortbare Gefährdung der Bevölkerung aufhört.

Nähere Infos zu den geplanten Aktionen erhalten Sie bei den jeweiligen Initiativen vor Ort!