Stellungnahme zum Umbau des Burgsteinfurter Bahnhofes


2004-09-09

“Opfer der Umbaumaßnahmen an den Steinfurter Bahnhöfen sind erneut die weniger mobilen Menschen in Steinfurt: Menschen mit Behinderungen, Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer.” Ingeborg Rowedda, Bürgermeisterkandidatin und Mitglied des städtischen Beirates für Menschen mit Behinderungen hat sich in der jüngsten Sitzung des Gremiums in dieser Woche vor allem über zwei Dinge geärgert: “Die Arroganz, mit der der Vertreter der Deutschen Bahn die Interessen Benachteiligter behandelt hat und der Druck, dem Vorhaben dennoch zuzustimmen, waren absolut unangemessen.” Es sei zu begrüßen, dass der Burgsteinfurter Bahnhof von beiden Seiten barrierefrei zu erreichen sei. Sollte der Plan, so wie vorgelegt, umgesetzt werden, würden allerdings weitere zehn bis 15 Jahre verstreichen, bis auch die Züge selbst ohne erheblichen Aufwand erreicht werden können.

“Im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs werden erhebliche Steuergelder – Bundes- und Landesmittel – investiert”, so Rowedda, die aber kritisiert, dass eine Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bahn und dem Zweckverband Schienenverkehr scheinbar nicht möglich ist: “Jeder nimmt für sich in Anspruch, dass sich der jeweils andere anpassen muss.” Nach erneuter Besichtigung des Bahnhaltepunktes Grottenkamp im Anschluss an die Beiratssitzung sieht sie sich bestärkt in ihrer Position, dass das beabsichtigte Procedere völlig inakzeptabel sei: “Wer nicht mal eben leichtfüßig in den Zug hüpfen kann, soll zunächst mal die Bahn anrufen und um Hilfe bitten, damit am Bahnhof für ihn eine wacklige Rampe ausgefahren wird.” Das mittlerweile unendliche Kapitel einer beschwerlichen oder gar unmöglichen Erreichbarkeit der Züge in Steinfurt müsse nun endlich ein Ende finden. “Dazu müssen alle Beteiligten in der Stadtverwaltung an einen Tisch und dann muss eine abschließende Lösung gefunden werden”, erklärte Ingeborg Rowedda abschließend.