Massive Defizite bei den Angeboten für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren und für Jugendliche in Steinfurt


19.04.2005 Bericht der Mitgliederversammlung

Stadtjugendpfleger Klaus Priggen kennt die Konflikte zwischen Anwohnern und jugendlichen Nutzern von Schulhöfen und Spielplätzen. In der Mitgliederversammlung der Grün-Alternativen Liste (GAL) am Dienstagabend im ‚Café Cecyll’ stellte er sich schützend vor die Jugendlichen: “Sie gehen auf notwendige Kompromisse ein und halten sie ein, auch wenn solche Vereinbarungen zu ihren Lasten gehen.” Schnell war man sich am Dienstag einig: In Steinfurt besteht ein gutes Angebot an Spielplätzen für Kleinkinder – massive Defizite sind jedoch bei den Angeboten für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren und für Jugendliche. “Gerade diese Gruppe hat sehr klare Vorstellungen”, so Priggen, der fortwährend im Kontakt mit den Betroffenen steht: Jugendliche wollen die Möglichkeit zu skaten, Basketball zu spielen, einen festen Unterstand, der sie bei schlechtem Wetter schützt sowie eine Möglichkeit, zu grillen und ungestört beisammen sein zu können. Die GAL sieht ebenfalls die Notwendigkeit, solche ‚Multifunktionsplätze’ in beiden Stadtteilen zu schaffen. “Es ist seit langer Zeit bekannt, dass entsprechende Treffpunkte für junge Menschen fehlen. Hier muss konkret und bald Abhilfe geschaffen werden”, sagte GAL-Sprecherin Bettina Bresien eine entsprechende Initiative ihrer Fraktion zu.Interessierte Eltern nutzten die GAL-Versammlung, um ihrer Forderung nach zeitgemäßer und zügiger Gestaltung geplanter Kinderspielplätze Nachdruck zu verleihen: “Wippe, Schaukel und Turnstange sind bekannt aber eben auch völlig überholt. Eine naturnahe Gestaltung von Spielplätzen greift die Bedürfnisse unserer Kinder auf.” Spielplätze müssten immer wieder spannend und reizvoll sein. “Gerade die positiven Erfahrungen mit entsprechend gestalteten Flächen an Kindergärten sollten in den weiteren Diskussionen genutzt werden”, betonte Ute Nefigmann. Massive Kritik an der verzögerten Ausgestaltung von Spielflächen brachte ein Vater zum Ausdruck: “Bereits vor vier Jahren wurde unter starker Beteiligung von Kindern und Eltern ein Konzept für die Spielplätze im Bereich Steintorfeldmark durchgeführt – auf eine Umsetzung warten wir noch heute vergeblich.” Die GAL-Fraktion wird nun Maßnahmen auf den Weg bringen, um ein verlässliches Konzept für die Ausgestaltung und die spätere Pflege von Spielplätzen zu entwickeln und umzusetzen. “Dabei ist eine Mitarbeit von Eltern ebenso anzustreben wie die Einbindung von Trägern der Jugendhilfe oder sog. ‚Brückenjobs'”, so die GAL. An erster Stelle müssen stets die Bedürfnisse der Kinder stehen.