Pressebericht der GAL zur Aktion “Stolpersteine”


24.05.2005 Pressebericht

Sie hießen Hertz, Heimann, Eichenwald und die Gefahr, dass die ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Steinfurts in Vergessenheit geraten, wächst zunehmend. Denn die Zeitzeugen von damals werden immer älter, sie stehen irgendwann als lebende Erinnernde nicht mehr zur Verfügung. “Umso notwendiger ist es, dass wir Wege finden, damit sich auch die Jüngeren immer wieder erinnert fühlen”, so die GAL-Fraktion, die sich in ihrer Sitzung am Montagabend mit dem Plan auseinandersetzte, für jeden jüdischen Mitbürger, der den Gräueltaten der Nationalsozialisten vor rund 60 Jahren zum Opfer fiel, einen Stolperstein zu verlegen.

Versehen mit Namen, Geburts- und Todesdatum. Um den Borghorster Alfred Homann hat sich eine Gruppe gefunden, die dieses Vorhaben vorantreiben will. “Wir müssen die Erinnerung an die deportierten und ermordeten Menschen bewahren – die Stolpersteine bieten hierzu eine gute Gelegenheit, sie werden uns überall bei alltäglichen Wegen begegnen”, so GAL-Ratsfrau Lydia Zellerhoff. “Auch wir werden unseren Beitrag leisten, um die Aktion ‚Stolpersteine’ in Steinfurt zu unterstützen.” Fraktion und Stadtverband der GAL werden sich an der Umsetzung beteiligen und hoffen darauf, dass sich viele Steinfurter Bürger engagieren, um die erforderlichen Kosten von 95 Euro pro Stolperstein aufzubringen.

In diesem Zusammenhang wurde auch das Riga-Komitee erneut thematisiert. Vor einigen Jahren ist die Stadt auf Antrag der Fraktion dem Zusammenschluss verschiedener Verbände und Kommunen beigetreten. Aufgabe des Komitees ist es, in Riga, dem Zielort von Juden-Deportationen auch aus Steinfurt, das Andenken an die dort getöteten Menschen zu bewahren und darüber hinaus, auch in Steinfurt die Auseinandersetzung mit diesem grausamen Kapitel der deutschen Geschichte aufrecht zu erhalten. “Wir hoffen”, so Fraktionssprecher Christian Franke, “dass auch dieses Anliegen durch die Stolpersteine zu einem Thema mit lokalem Bezug in den Steinfurter Schulen und anderen Institutionen wird.”