GAL stellt Antrag auf Einrichtung von Hundewiesen


31.05.2005 Pressebericht

Geht man heute aus dem Haus, weiß man nicht, wen man trifft. Aber worauf man treffen wird, ist ziemlich klar: bis zum nächsten Hundehaufen, einer sogenannten ‚Tretmine’ ist es bestimmt nicht weit. „Überall – in öffentlichen Grünflächen, in der Fußgängerzone, auf dem Fußgängerweg oder auf Bolz- und Spielplätzen stoßen Steinfurter Bürger auf die Hinterlassenschaften von 2.500 Hunden in Steinfurt“, so GAL-Sprecherin Ingeborg Rowedda, die – selbst Hundehalterin – nicht mehr bereit ist zu akzeptieren, dass Hundehaufen zu einer permanenten Belastung für Kinder, Spaziergänger oder Kunden der Steinfurter Geschäftswelt werden. „Wir wollen auch dieses Thema konstruktiv angehen und dazu beitragen, dass dieses Ärgernis zur Zufriedenheit aller abgeschafft wird“, so Rowedda. Die GAL hält daher wenig davon, Halter mit einem Ordnungsgeld zu belegen, wenn es ihr Hund nur bis zum Spielplatz um die Ecke oder bis in den Vorgarten des Nachbarn schafft, um sein Geschäft zu erledigen. Andere Städte erheben in einem solchen Fall schon eine Strafgebühr von 75 Euro. Cleverer haben es unsere Nachbarn in den Niederlanden gelöst: Dort wurden sog. ‚Hundewiesen’ eingerichtet; Flächen, auf denen des Menschen bester Freund sein Geschäft verrichten kann und die gleich so ausgestattet wurden (mit Mulch o.ä.), dass das Material zwei Mal im Jahr problemlos ausgetauscht werden kann. „Dadurch konnte den Hundehaltern eine Möglichkeit aufgezeigt werden, durch die Hunde ihr Geschäft „an zentraler Stelle“ erledigen können und gleichzeitig die umliegende Nachbarschaft nachhaltig entlastet wurde.“

Die GAL will den Versuch starten, solche Hundewiesen auch in Steinfurt einzurichten: „Sowohl im Bereich des DB-Haltepunkts Grottenkamp und an der Haselstiege im Stadtteil Borghorst als auch in der Friedenau und an der Johanniterstraße in Burgsteinfurt sollen solche Möglichkeiten geschaffen werden“, heißt es in einem Antrag der Ratsfraktion. Nach einem halben Jahr sollen die Erfahrungen ausgewertet werden; „und dann“, so Ingeborg Rowedda, „sollte überlegt werden, diese kostengünstige Möglichkeit auszuweiten.“


Grün-Alternative Liste (GAL) Steinfurt

– Fraktion im Rat der Stadt –

 

Absender:

Christian Franke, Fraktionssprecher

Sandweg 77

48565 Steinfurt

Tel.: 02552-995757 oder 0177-6000896

An

Bürgermeister Andreas Hoge

– per Mail –

Antrag gem. § 5 GeschO

Steinfurt, den 25. Mai 2005

Sehr geehrter Herr Hoge,

die Ratsfraktion der Grün-Alternativen Liste beantragt, in beiden Stadtteilen je zwei Referenzflächen auszuweisen, durch die die Einrichtung von Hundewiesen erprobt werden kann. Mögliche Flächen könnten u.E. im Wohngebiet Grottenkamp IV (Bahnhaltepunkt) und im Bereich Haselstiege sowie im Wohngebiet Johanniterstraße und in der Friedenau ausgewiesen werden.

Begründung:

Seit vielen Jahren kritisieren Steinfurter Bürgerinnen und Bürger, dass ihre Spazierwege sowie öffentliche und private Grünflächen durch Hundekot verschmutzt werden. Häufig sind auch Spiel- und Bolzplätze in Steinfurt von “Tretminen” übersäht. Dieses Problem ist allseits bekannt. Auch im Arbeitskreis Stadtgestaltung des Stadtmarketings wurde dieser Missstand bereits diskutiert. Unseres Erachtens ist es dringend angezeigt, gegen diese Verunreinigung vorzugehen.

Andere Kommunen erheben mittlerweile Ordnungsgelder von bis zu 75 € für entsprechende Hinterlassenschaften. Hiervon ist unserer Meinung nach zunächst abzusehen. Viel mehr sollte den Hundehaltern ein konstruktives Angebot gemacht werden; hierfür würden wir gerne auf die positiven Erfahrungen mit Hundewiesen in den benachbarten Niederlanden zurückgreifen: Durch klar umgrenzte Flächen, die mit leicht austauschbarem Material ausgestattet werden (Mulch o.ä.) konnte den Hundehaltern eine Möglichkeit aufgezeigt werden, durch die Hunde ihr Geschäft “an zentraler Stelle” erledigen konnten und gleichzeitig die umliegende Nachbarschaft nachhaltig entlastet werden konnte.

Diese kostengünstige Möglichkeit möchten wir auch in Steinfurt erproben, um ggf. eine quartierweise Ausweitung umzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen,

Christian Franke

Sprecher der Fraktion