“Erneuerbare Energien – eine Chance für die Region”


20.09.2005 Bericht der Mitgliederversammlung

Ob die fossilen Energieträger, gemeint sind Kohle, Erdöl und Erdgas nun noch 30 oder gar 50 Jahre reichen, darüber mögen Experten streiten, dass der Bedarf die Fördermengen schon in wenigen Jahren übersteigen könnte ist eine reelle Gefahr. Diese Energieträger decken unseren Bedarf zu 90% und sie haben einen wesentlichen Anteil an der Klimaänderung.”Die Veränderungen der Ökosysteme stellen wir schon jetzt fest, es ist Zeit zu handeln, um den Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid zu verringern!”, so jedenfalls, leitete Bettina Bresien in die GAL Veranstaltung zum Thema Energie ein.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz(EEG) wurde den Anwesenden von Gebhard Niehus vorgestellt. Der einfache aber effektive Mechanismus des Gesetzes, fördert die Nutzung der sauberen Energien durch eine garantierte Vergütung, gibt den Investoren Sicherheit und übt einen Kostendruck auf Anlagenhersteller und Betreiber aus, um die Kosten dieser Energien langfristig zu senken. Während die Kosten der Erneuerbaren auf jeder Stromrechnung ausgewiesen werden, werden die tatsächlichen Kosten der konventionellen Energien in keiner Rechnung aufgeführt. “Es ist an der Zeit, diese vergessenen Kosten aufzudecken und zu ermitteln, dann werden wir sehen, das die Erneuerbaren schon heute wettbewerbsfähig sind”, fasste Niehus seine Ausführungen zusammen.

Herr Radmer, Agendabeauftragter der Stadt Steinfurt machte auf die Kampagne “Haus im Glück” aufmerksam, eine Offensive, die Sanierung und Dämmung von Altbauten ankurbeln soll, um Heizenergie zu verringern. Hiezu gibt es Anfang Oktober eine Veranstaltungsreihe im Steinfurter Rathaus mit der Verleihung des Klimaschutzpreises. Ab 2006 muss ein Energiepass für private und öffentliche Gebäude bei Verkauf oder Vermietung vorgelegt werden. Vergleichbar der Energieklassen bei Elektrogeräten wie Kühlschränken, kann der Laie den Energiebedarf des Hauses aus dem Pass ablesen und so die Heizkosten besser einschätzen. Voller Elan verwies Radmer auf die neuen Projekte in Steinfurt, so würden mittlerweile durch ihn auch geeignete Dachflächen an Investoren von Solaranlagen vermittelt. Er unterstützt u.a. Bauherren bei der Planung von Anlagen, gibt Tipps zur Altbausanierung, er würde gern noch viel mehr machen, aber ohne finanzielle Mittel ist das nicht einfach. “Steinfurt habe sich als Agenda 21-Kommune dem Klimaschutz verpflichtet, und wir werden das in die kommenden Haushaltsberatungen einbringen”, sicherte Ingeborg Rowedda ihm die Unterstützung der GAL zu.

Für Ulrich Ahlke, Leiter des Agenda Büros des Kreises Steinfurt, ist es wichtig, die Erfahrungen und das Wissen der Region in einem Netzwerk zusammenzuführen: “Wissen und Kompetenz aus der Region für die Region” Darin sind Handwerker, Landwirte, Landfrauen, die Fachhochschule u.a. mit einbezogen und das Gute an den Erneuerbaren Energien: “Die Wertschöpfung findet hier vor Ort statt”. Erwartungsvoll wies Ahlke auf den demnächst erscheinenden 1. Nachhaltigkeitsbericht für den Kreis Steinfurt hin. Darin erscheint auch die CO2 Bilanz des Kreises, und welche regenerativen Energien welchen Anteil am erzeugten Strom im Kreis haben. Auch wirtschaftlich gesehen entwickeln sich Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu einer echten Chance für den Kreis, so das Fazit am Ende der Veranstaltung.