Investor muss für Böddings Speicher in die Pflicht genommen werden!


06.10.2005 Pressemitteilung

Passiert ist auf dem Grundstück schon lange nichts mehr, Gras und Unkraut wuchern, Gehölze sind mittlerweile zu kleinen Bäumen herangewachsen und der denkmalgeschützte Speicher verfällt zusehends. Vertreter der GAL-Ratsfraktion sahen sich in der letzten Woche am ehemaligen Speicher Bödding’s Hof um, die Verärgerung der Anwohner über die Untätigkeit der Investoren Holz und Söhne ist groß. „Die erforderliche Verkehrssicherungspflicht ist bei den derzeitigen Absperrungen nicht gewährleistet. Es besteht die Gefahr, dass z.B. Kinder über den kleinen Zaun im rückwärtigen Bereich klettern und durch herunterfallende Teile verletzt werden“, so GAL-Ratsfrau Lydia Zellerhoff.Das Grundstück um den Speicher sowie das Gebäude selbst stellen sich als Müllhalde dar, auch augenscheinlich belastetes Material liegt herum. Auf dem Dach fehlen mehrere Dachziegel, Regen kann ungehindert in den Speicher eindringen und den Verfall der ohnehin schon sehr stark angegriffenen Bausubstanz noch zusätzlich beschleunigen. „Und das, obwohl der Eigentümer verpflichtet ist, das Gebäude zu erhalten“, kritisierte GAL-Fraktionsmitglied Ralf Hogendorf vor Ort. Fast 40 Wohneinheiten wurden auf dem Gelände der ehemaligen Hofstelle Bödding geschaffen. „Das Baurecht für die Investoren wurde allerdings vertraglich an die Verpflichtung geknüpft, den Speicher zu erhalten und zu sanieren“, erinnert Christian Franke, Fraktionssprecher der GAL.

Nachdem die Bauflächen vollständig vermarktet wurden, dem Verfall des Speichers allerdings tatenlos zugesehen wird, steht für die GAL fest: Ein Vertragspartner kann sich nicht nur die berühmte Marmelade vom Brot nehmen. Der Erhalt des Speichers sei jetzt schon nicht gewährleistet. Gebhard Niehus: „Die Stadtverwaltung muss schleunigst und konsequent handeln. Zur Not müssen zumindest Erhaltungsmaßnahmen wie die Reparatur des Daches veranlasst werden – die Kosten müsste dann der Eigentümer tragen.“

Neben der denkmalrechtlichen Bewertung stehe auch das berechtigte Interesse der Anwohner im Vordergrund, die tagtäglich auf eine Ruine vor ihrer Haustür blicken – wurde ihnen doch beim Kauf der Grundstücke eine andere Endnutzung des Speichers suggeriert: „Es ist höchste Zeit, dass die Verwaltung den Druck auf die Investoren kräftig erhöht, damit eine Gefahrenquelle für die Öffentlichkeit abgewendet wird und die Anwohner in der Umgebung leben können, die ihnen versprochen wurde“, so Gerald Müller abschließend. Die GAL wird das Thema mit Nachdruck weiterverfolgen.