Campingplatz bleibt umstritten


20.05.2010 Quelle: Westfälische Nachrichten


Burgsteinfurt – von Dirk Drunkenmölle – Im Steinfurter Rathaus laufen die Vorbereitungen, das Planverfahren für einen Campingplatz am Hof Köninck für eine Behörden- und Bürgerbeteiligung voranzutreiben. Planungsamtsleiter Klaus-Jürgen Baldamus hat in der gemeinsamen Sitzung von Planungsausschuss, Umweltausschuss und Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung den Politikern am Mittwochabend auf der Grundlage des ersten Konzepts des Stuttgarter Architektenbüros Frank einen überarbeiteten Entwurf für das zehn Hektar große Gelände in der Bauerschaft Veltrup vorgestellt. Augenfälligste Veränderung ist die Vergrößerung von ursprünglich 20 auf nunmehr 36 Plätze für 40 Quadratmeter große Mobilheime. Sie steht in Zusammenhang mit dem Interesse eines holländischen Herstellers, der diese aufgebockten Freizeithäuschen produziert und vermarktet. Er ist bislang er einzige, der sich bei der Suche nach Investoren bei der Stadt gemeldet hat und sich vorstellen kann, sich an dem Projekt zu beteiligen. Weitere sollen mobilisiert werden.

Baldamus erläuterte darüber hinaus, wie in einem ersten Bauabschnitt (auf einmal ist das Vorhaben finanziell nicht zu stemmen) Komfort- und Standardplätze von Caravans und Zelte angelegt, wo neben den vorhandenen Hofgebäuden neue Versorgungs-, Sanitäreinrichtungen auch Freizeit- und Spielzonen für ein generationsübergreifendes Angebot geschaffen werden könnten.

Planungsausschussvorsitzender Hans-Dieter Makus (SPD) musste den Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Ortsvereins, Johann Prümers, dann bremsen, die Sitzung nicht zu stören. Unter den Zuhörern wurde Kritik laut (Prümers warf dem Technischen Beigeordneten Reinhard Niewerth vor, nicht die Wahrheit zu sagen), als es um den Anschluss an die Druckrohrleitung ging, von der, so Niewerth, die benachbarten Höfe nicht betroffen seien. Prümers, der in einer Sitzungsunterbrechung zu Wort kam, wiederholte die Auffassung der Standortgegner, dass es seiner Meinung nach sehr wohl zu einem Zwangsanschluss kommen werde. Zweifel wurden zudem daran laut, dass die 900 Meter lange Leitung für 25 000 Euro hergestellt werden kann. Prümers: „Das ist ein Witz.“ Der LOV-Chef wiederholte auch seine Drohung, gegen die Pläne vor den Kadi zu ziehen. Aus landesplanerischer Sicht sei dieser Standort nicht zulässig. Niewerth hatte zuvor das Gegenteil erklärt. Prümers redete den Politikern noch einmal ins Gewissen, die Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe nicht zu gefährden und die sensiblen Landschaftsflächen nicht zu zerstören.

Reinhard Froning und Willi Wobbe (FWS) kritisierten, dass ins Ungewisse geplant werde. Sie forderten dazu auf: „Machen Sie das Buch zu, bis ein Investor gefunden ist.“



Campingplatz Steinfurter Land: 36 Mobilheim-Stellplätze geplant


20.05.2010 Quelle Münstersche Zeitung

BURGSTEINFURT – Von Matthias Lehmkuhl – Seit fast zwei Jahren ist die Stadt Steinfurt auf der Suche nach einem Investor für den geplanten „Campingplatz Steinfurter Land“ in der Bauerschaft Veltrup. Jetzt soll ein geänderter Bebauungsplan-Entwurf finanzkräftige Interessenten mobilisieren.

Klaus-Jürgen Baldamus, Leiter des Planungsamtes, stellte den gemeinsam tagenden Mitgliedern des Planungs- und Umweltausschusses sowie des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung am Mittwochabend den überarbeiteten B-Plan vor.

Hauptänderung ist die Erhöhung der Anzahl der Mobilheim-Stellplätze. Und zwar von ursprünglich 20 auf jetzt 36 Parzellen. „Der Eigentümer der Fläche hat sich in der Camping-Szene erkundigt und glaubt, dadurch bessere Vermarktungs-Chancen zu erzielen“, meinte der Technische Beigeordnete Reinhard Niewerth.

Zelte und Wohnwagen

Dazu gesellen sich 122 weitere Plätze für Zelte, Wohnwagen und -mobile. Darüber hinaus sind zwei Sanitärgebäude vorgesehen, die so platziert werden sollen, dass der geplante Campingplatz in mehreren Bauabschnitten umgesetzt werden kann.

Die Mobilheime verfügen über rund 40 Quadratmeter Nutzfläche plus zehn Quadratmeter Terrasse. „Dafür benötigen wir zwischen 250 und 300 Quadratmeter Stellfläche“, sagte Klaus-Jürgen Baldamus.

Mobilheime bleiben stehen

„Wenn diese Mobilheime einmal an ihrem Platz sind, bleiben sie da stehen und übernehmen dann die Funktion eines Ferienhauses“, war CDU-Ausschussmitglied Hans Günter Hahn weder mit dem neuen B-Plan noch mit dem Campingplatz an sich einverstanden. „Diese Mobilheime haben kein Fundament, sind jederzeit zu bewegen und deshalb keine Ferienhäuser“, entgegnete Niewerth.

Um eine Abwasserentsorgung gewährleisten zu können, ist der Bau einer rund 900 Meter langen Druckrohrleitung inklusive Pumpwerke vorgesehen. „Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 25.000 Euro“, sagte der Technische Beigeordnete.

Landwirte gegen den Campingplatz

Johann Prümers, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsvereins, machte deutlich, dass die Landwirte gegen den Campingplatz sind. Die Veltruper Bauern würden mit einem Anschlusszwang rechnen. Auch seien sie sich sicher, dass der Haardamm als Haupterschließungsstraße für dieses Areal nicht geeignet sei.

„Der geplante Campingplatz bedroht die Existenz unserer landwirtschaftlichen Betriebe“, unterstrich Prümers.

Der neue Bebauungsplan für den geplanten “Campingplatz Steinfurter Land” in der

Burgsteinfurter Bauerschaft Veltrup sieht jetzt 36 anstatt der ursprünglich

vorgesehenen 20 Stellplätze derartiger Mobilheime vor.



Campingplatz: Investor für Teilumsetzung gefunden


27.04.2009 Quelle Münstersche Zeitung

BURGSTEINFURT – Von Christian Bödding – Es geht voran mit dem geplanten Campingplatz „Steinfurter Land“ in der Bauerschaft Veltrup. “Es hat sich ein Investor gefunden, der bereit ist, den Part mit den Mobilheimen umzusetzen“, sagte 1. Beigeordneter Dirk Wigant auf Anfrage unserer Zeitung.

Wie ein Baugebiet vermarktet

Das Teilareal würde ähnlich wie ein Baugebiet vermarktet. Nähere Informationen zum Investor gab Wigant nicht bekannt.
Die Stadt sucht seit geraumer Zeit einen Investor/Betreiber für das Projekt und rührt dafür die Werbetrommel auf ihrer Internet-Seite. „Der Eigentümer ist mit einer Ausweisung als ,Campingplatz‘ einverstanden. Bestandteil der in Frage kommenden Fläche sind ein See und Waldflächen.”

Wertvoller Speicher

“Ein denkmalrechtlich wertvoller Speicher ist ebenfalls auf dem Gelände zu finden. Für die Unterbringung der infrastrukturellen Einrichtungen sind Gebäude und Flächen vorhanden“, macht die Stadt ihr Projekt schmackhaft. „Allerdings haben wir bislang noch keinen Investor gefunden, der die Pläne komplett umsetzen möchte“, schränkt Wigant ein. Neben den Mobilheimen sind auf einer Nutzfläche von gut 48 000 Quadratmetern unter anderem 400 Standplätze für Camper vorgesehen.

Wirtschaftskrise

Zwar seien mit mehreren Interessenten in den vergangenen Wochen und Monaten Gespräche geführt worden, erklärte Wigant. Doch hätten sie aus verschiedenen Gründen Abstand von einer Investition genommen. Wigant: „Grund ist nicht zuletzt die Wirtschaftskrise. Keiner weiß genau, wie es weitergeht.“



Camping für Opa und Enkel


Donnerstag, 19. Juni 2008 | Quelle: Münstersche Zeitung (Steinfurt)

STEINFURT Touristische Nischen müsse man suchen, forderte gestern Abend
Architekt Michael Frank, als er das Konzept seines Stuttgarter Architekturbüros
für einen Campingplatz “Steinfurter Land” in der Veltruper Bauerschaft im
Rathaus vorstellte.

Sowohl der Ausschuss für Planung und Umwelt als auch der für Stadtentwicklung
und Wirtschaftsförderung hörten seinen Ausführungen zu. Einen “50+und E-Entwurf”
kann sich Frank vorstellen: Darunter versteht er ein Angebot für Menschen über
50, die mit ihren Enkeln auf einen solchen Campingplatz kommen. Damit ist klar,
dass er gleichermaßen Spielplätze wie ein Wellness-Center mit seniorengerechten
Fitnessgeräten anbieten müsse. 310 Parzellen konzipiert der Stuttgarter
Architekt auf dem Platz – eventuell 30 mehr – und das in unterschiedlicher
Qualität. Neben Zelten und Wohnwagen stellt er sich auch Mobilhäuser auf dem
Gelände vor. Stich- und Ringstraße erschließen die Parzellen vom Hauptweg aus.
Er sieht eine mögliche Entwicklung in drei Bauabschnitten über 192 und 250
Parzellen bis hin zur Endstufe.

Kein touristischer Brennpunkt

“Ein größerer Investor entwickelt das Gelände vielleicht in nur zwei
Abschnitten, ein kleinerer Familienbetrieb als Betreiber entwickelt langsamer
und lässt möglicherweise die letzte Stufe weg”, zeigte Frank unterschiedliche
Alternativen auf. Ein Tourismus-Brennpunkt sei die Stadt Steinfurt nicht, so der
Architekt, der aber spezielle Vorzüge der Region heraushob: die Parklandschaft,
Schlösser, Angebote wie Rad- und Walkingtouren und hochwertige kulturelle
Veranstaltungen.

Zufahrt ohne Probleme

Keine Probleme sieht der Architekt – ein ausgewiesener Campingplatz-Spezialist –
mit der Zufahrt zu dem Gelände: Der bestehende Weg auf das Gehöft zu reiche aus.
Auch Lärmbelästigung oder große Enge beim Begegnungsverkehr befürchtet er nicht:
“Camper wollen ihre Ruhe haben und die Autos nicht mehr benutzen, wenn sie vor
Ort sind. Sie steigen dann zum Einkaufen lieber auf das Fahrrad”, so Michael
Frank. Mit 15 bis 30 An- oder Abreisen rechnet er pro Tag.

Die Kosten

In einer Fülle von Fragen war vielleicht die von Guido Kratzke (CDU) nach Kosten
und Nutzen die wichtigste. Auf 2,8 Millionen Euro Investitionskosten –
einschließlich des Rezeptionsbaus, aber noch ohne Ausbau des Hofgebäudes –
schätzt Frank die Kosten. Und: 15 bis 20 Euro pro Tag gebe ein Camper in
Steinfurt aus.



Zielgruppe Generation „50 plus E“


Mittwoch, 18. Juni 2008 | Quelle: Westfälische Nachrichten / Steinfurter Kreisblatt (Steinfurt)


Burgsteinfurt. Nach der knappen 10:9-Entscheidung im Februar, die Planungen für einen „Campingplatz Steinfurter Land“ am Standort Köninck voranzubringen, hat der Stuttgarter Architekt Michael Frank gestern Abend in der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Planung und Umwelt und des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung im Rathaus erste Ideen vorgestellt, wie das Areal in der Bauerschaft Veltrup für den Fremdenverkehr entwickelt werden könnte. „Es muss eine individuelle und regionale Lösung geben“, beschrieb Technischer Beigeordneter Reinhard Niewerth das Ziel der Beratungen, ein rentables Konzept zu konkretisieren, um es dann über Veröffentlichungen in Fachzeitschriften einem Investor und Betreiber schmackhaft zu machen. Frank, dessen Büro über 40 Jahre Erfahrung und entsprechende Referenzen in der Campingplatz-Planung verfügt, räumte zwar ein, dass es nicht einfach sein wird, einen finanzkräftigen Partner zu finden, aussichtslos sei die Suche allerdings nicht. Obwohl Steinfurt nach seiner Einschätzung keine klassische und bekannte Familien-Ferienregion sei, habe die Stadt jedoch aufgrund ihrer Lage und Infrastruktur durchaus Potenzial, bislang weitgehend unbesetzte touristische Nischen zu füllen. Eine Zielgruppe könnte insbesondere die Generation „50 plus E“ (E = Enkelkinder) sein, die sich durch immer größere Mobilität und Flexibilität auszeichne.Das Gelände rund um den See reicht nach Franks Vorstellungen aus, um dort 310 Parzellen mit exklusiver, gehobener oder standardmäßiger Ausstattung für Dauer-, Kurzzeitcamper, für Mobilheime und Zelte zu schaffen. Die vorhandenen Gebäude könnten für Rezeption, Verwaltung, Gastronomie und Gruppenunterkünfte genutzt werden, hinzu würden die notwendigen Sanitär- und Versorgungsgebäude kommen. Um die Attraktivität zu steigern, schlug Frank vor, zusätzliche altersgerechte Wellness- und Fitnessbereiche, Kinderspielplätze oder auch einen Streichelzoo zu schaffen.Vorstellbar sei, den Campingplatz in drei Ausbaustufen zu realisieren. Frank bezifferte die Investitionskosten (volle Ausbaustufe) auf rund 2,8 Millionen Euro.Während Reinhard Froning (FWS) und Claudia Bögel (FDP) noch einmal den Protest der Nachbarschaft in Erinnerung brachten, die Einschnitte für ihre wirtschaftliche Existenz und in die Natur befürchten, beurteilten Detlev Viefhues (CDU) und Michael Rüve (SPD) das Konzept aufgrund des Angebotmixes als ansprechend. Guido Kratzke (CDU) plädierte dafür, die Planungen unvoreingenommen weiter zu verfolgen. Immerhin, so hatte Frank vorgerechnet, sei davon auszugehen, dass jeder Camper zwischen zehn bis 15 Euro durchschnittlich pro Tag im örtlichen Einzelhandel ausgibt: „Ein Kaufkraftgewinn.“Der Entwurf wurde den Fraktionen übergeben, damit sie bis nach den Ferien Anregungen und Bedenken anfügen können.



Rat: Campingplatz planen


Donnerstag, 06. März 2008 | Quelle: Münstersche Zeitung (Steinfurt)

BURGSTEINFURT – von Detlef Held – Für einen Campingplatz sind eigentlich alle
Fraktionen im Steinfurter Rat, nur wo?

Das wurde gestern in der Ratssitzung nicht diskutiert, wohl aber, ob ein solches
Projekt in der Bauernschaft Veltrup wirklich an richtiger Stelle sei. Das
jedenfalls war die Meinung der Fraktionssprecher von FDP, FWS, GAL und Grüne.
Man sprach von Scheinplanung, wirtschaftlich überzogenen Erwartungen und
befürchtet sogar, dass hier die Landwirte in ihrer Existenz bedroht seien.

Planverfahren

Doch gerade das wollen CDU und SPD mit dem Einstieg in ein Planverfahren
ausloten. „Wir stoppen sofort das Planverfahren, wenn sich das herausstellen
sollte“, betonten Sigrid Spenneberg CDU und auch Hans-Dieter Makus (SPD).
Darüber hatten sich die beiden Fraktionsvorsitzenden geeinigt und auch die
mehrheitliche Zustimmung in ihren Fraktionen bekommen, sagten sie.

Claudia Bögel (FDP), Willi Wobbe (FWS), Ludger Kannen (Grüne) und Christian
Franke (GAL) sahen das völlig anders. Franke merkte an, dass der Camping-Platz
Vorstoß von Seiten der Verwaltung initiiert sei, und nicht vom Antragsteller.
Denn die Verwaltungsvorlage sei deutlich früher datiert, als der Antrag des
Landwirtes selbst. Auch war dem Gegner nicht klar, wie ein
Alleinstellungsmerkmal für einen solchen Platz erarbeitet werden könnte, weil
beispielsweise der See in diesem Gebiet langfristig an Angler verpachtet sei.
Auch die große Entfernung zur Innenstadt sei eher kontraproduktiv. Und ein
Verfahren sei hinterher noch nie gestoppt worden. Hans-Dieter Makus machte noch
einmal klar, dass bislang alle geprüften Flächen in Steinfurt als ungeeignet
befunden wurden. „Wenn wir Tourismus wollen, brauchen wir auch ein solches
Angebot,“ sagte er.

Geheime Abstimmung

Dem FDP-Antrag auf geheime Abstimmung wurde entsprochen. Grund: Einem
Fraktionszwang könne so vorgebeugt werden. Von den 55 stimmberechtigten
Ratsmitglieder waren 50 anwesend. Das Abstimmungsergebnis von 27 Ja- zu 22
Neinstimmen bei einer Enthaltung war dann doch für die Gegner enttäuschend.



27: 22 – Rat segnet Campingplatzpläne ab


Donnerstag, 06. März 2008 | Quelle: Westfälische Nachrichten / Steinfurter Kreisblatt (Steinfurt)


-lü- Burgsteinfurt. Eigentlich sind alle Argumente mehrfach ausgetauscht, sämtliche Standpunkte vertreten, 629 gegnerische
Unterschriften abgegeben und Bedenken geäußert worden – dennoch ließ sich der Stadtrat gestern Abend zu einer neuerlichen
Diskussion um die Campingplatzpläne in Veltrup hinreißen. Zu neuen Erkenntnissen kamen die Politiker trotz langen
Schlagabtauschens nicht. Aber immerhin zu einer selten gesehenen parlamentarischen Übung, die Claudia Bögel,
Fraktionsvorsitzende der FDP, losgetreten hatte – indem sie geheime Abstimmung beantragte.Um ihren Antrag durchzubringen,
benötigte sie elf Stimmen (laut Gemeindeordnung ein Fünftel der Abgeordneten), die sie aber problemlos hinter sich brachte.
Also wurde flugs eine Wahlurne hergebracht, Stellwände aufgestellt, Auszähler bestimmt und die geheime, namentlich Wahl konnte
beginnen. Zweimal sogar mussten die Ratsmitglieder ihr Kreuzchen machen, weil das Thema Campingplatz in zwei Pakete aufgeteilt
war.Das Ergebnis, beide Mal, wie schon in der Überschrift zu lesen: 27 Stimmen dafür, 22 dagegen, eine Enthaltung. Fünf
Ratsmitglieder fehlten.Nachdem Bürgermeister Andreas Hoge die Ergebnisse bekannt gegeben hatte, machte sich auf den gut
besetzten Zuhörerrängen deutliche Enttäuschung breit; offenbar hatte man dort durch die geheime Abstimmung auf andere
Ergebnisse gehofft.Mit dem gestrigen Votum wird nun das eigentliche Planverfahren in Gang gesetzt, zu dem auch die
prominentesten Befürworter noch einmal betonten: Sollte sich im Verlauf der weiteren Überlegungen und Analysen herausstellen,
dass ein Campingplatz an der Stelle mit landwirtschaftlichen Zielsetzungen nicht vereinbar ist, werde man das Verfahren an
eben dieser Stelle sofort stoppen.



Knappe Mehrheit für Köninck


Mittwoch, 20. Februar 2008 | Quelle: Westfälische Nachrichten / Steinfurter Kreisblatt (Steinfurt)

-lü- Steinfurt. Knapper hätte die Abstimmung nicht ausfallen können: Nachdem die
GAL, die Bündnisgrünen, FDP und FWS und ganz zum Schluss auch drei
Fraktionsmitglieder der CDU sich gegen eine Weiterführung der
Campingplatzplanungen bei Köninck ausgesprochen hatten, blieben SPD und CDU nur
noch zehn Stimmen – gegen neuen aus dem anderen Lager.

Vorausgegangen war der Abstimmung gestern Abend im Ausschuss eine weitere
engagierte Aussprache, in der alle Seiten noch einmal die Gelegenheit bekamen,
ihre Standpunkte darzulegen. Wie nicht anders zu erwarten, waren die
Zuhörerränge bis auf den letzten Platz gefüllt; und auch sie – zumeist Anlieger
und direkt Betroffene – durften ihre Stellungnahme abgeben. Letztlich folgte
eine hauchdünne Mehrheit aber den vornehmlich von Hans Dieter Makus (SPD) und
Guido Kratzke (CDU) formulierten Appell, „erst mal nur eine Tür aufzuschlagen,
uns nicht der Möglichkeit zu berauben, hier etwas Sinnvolles zu entwickeln“.

Ob und wie sinnvoll ein Campingplatz an dieser Stelle (der einzigen, die auch
der Regierungspräsident wohlwollend favorisiert) ein Campingplatz ist, dazu gibt
es inzwischen auch eine fachliche Meinung aus berufener Quelle, wie Technischer
Beigeordneter Reinhard Niewerth erläuterte. Er hatte gestern Besuch von
Deutschlands Camping-Platz-Papst, Prof. Dr. Lang, der sich die Pläne angesehen
hat und laut Niewerth zu dem Schluss gekommen ist, dass eine Weiterfverfolgung
der Pläne an der Stelle durchaus sinnvoll und vernünftig sei.

Ohne Ross und Reiter zu nennen, bemäkelte Hans Dieter Makus, dass offenbar im
Vorfeld versucht worden ist, Mandatsträger unter Druck zu setzen und zu
wohlfälligem Abstimmungsverhalten zu drängen: „Das“, so Makus, „brauchen wir
nicht. Wir brauchen sachliche und vernünftige Auseinandersetzungen und den
Startschuss, den wir gleich beschließen wollen, damit die Sache, mit der wir uns
schon so lange beschäftigen, endlich auf den Weg gebracht wird.“

Dem Argument, hier gehe es doch letztlich um die Planung einer weiteren
Wohnbebauung, nahm Ausschussvorsitzende Siegrid Spenneberg (CDU) die Spitze,
indem sie versicherte: „Ich gehe davon aus, dass dort in 50 Jahren noch nichts
passiert, aber man muss doch Visionen entwickeln dürfen.“

VON HANS LÜTTMANN, STEINFURT



Campingplatz kann kommen


Mittwoch, 20. Februar 2008 | Quelle: Münstersche Zeitung (Steinfurt)

STEINFURT – Christiane Hildebrand-Stubbe – Das war knapp: Eine Stimme mehr
reichte aber gestern Abend im städtischen Planungs- und Umweltausschuss, um den
planerischen Weg für einen Campingplatz “Steinfurter Land” zu öffnen.

Das Abstimmungsverhältnis – zehn Ja- (SPD und die Mehrheit der CDU) und neun
Nein-Stimmen (FWS,GAL, FDP und Grüne) – spiegelte damit die Polarisierung der
Thematik wider. An der grundsätzlichen Haltung von Befürwortern und Gegnern
hatte auch die vorausgegangene Diskussion nichts geändert. Auch nicht, dass
Technischer Beigeordneter Reinhard Niewerth noch mal für die Platzierung an der
Hofstelle “Köninck” warb und von einer “Renaissance” des Camping-Tourismus”
sprach.

Reinhard Froning (FWS) stufte die Argumente Niewerths zwar als durchaus redlich
ein, der habe sich für die gesamte Stadt eingesetzt, habe aber die Bürger von
Veltrup vergessen.

Gebhard Niehus (GAL) wollte das Stück Natur so belassen: “Den Naherholern und
vor allem den Leuten, die dort wohnen, kann man nicht noch mehr zumuten.”

An die mehr als zehn Jahre alte Idee eines Campingplatzes und das Scheitern des
eigentlich optimalen Standorts in der Nähe der Hollicher Mühle an politischen
Mehrheiten erinnerte Hans Dieter Makus (SPD). Der jetzige Standort sei aber die
einzige “Suchfläche”, die zur Verfügung stehe und für einen Campingplatz
geeignet sei. Und: Mit der planerischen Verankerung des benachbarten Wohngebiets
werde nur eine Zukunftsoption offen gehalten: “Ob dort mal gebaut wird, weiß
heute keiner.” Ob sich der Campingplatz verwirklichen lässt, werde jetzt das
weitere Verfahren zeigen. Ökologische Gründe führte Brigitte Willbrand für die
Ablehnung der Grünen Fraktion an. Man sei nicht grundsätzlich gegen einen
Campingplatz, wohl aber an dieser Stelle.

Nach zwei Ortsterminen habe sich bei den Anwohnern ein einhelliges Bild der
Ablehnung ergeben, sagte Günther Hilgemann (FDP): “Mit diesem Meinungsbild haben
wir mehr zu tun, als damit, technisch die Fläche vorzuhalten.” Er schlug vor,
nach weiteren Standorten zu suchen und brachte dabei auch die Fläche zwischen
den Bahngleisen am Veltruper Kirchweg ins Spiel. Guido Kratzke (CDU) stellte
klar, dass das Thema in seiner Fraktion nicht einhellig befürwortet werde. Er
persönlich machte sich aber stark dafür, die Chance zu nutzen, im Verfahren die
Fakten auf den Tisch zu legen und nicht immer Nein zu Veränderungen zu sagen:
“Darin sind wir in Burgsteinfurt seit Jahrzehnten stark.” Drei Fraktionskollegen
(Hubert Otto-Stricker, Annemarie Bäumer und Bruno Hünteler) begründeten dagegen
ihre Abweichung. Vor allem mit Nachteilen für die Landwirte und der Entfernung
zur Innenstadt. Das letzte Wort wird der Rat am 5. März sprechen.



Campingplatz in Veltrup erscheint uns mehr denn je als fragwürdig!


Aus unserem Fraktionsbericht vom 18.02.2008

[…]

“Ein Campingplatz in Veltrup erscheint uns mehr denn je als fragwürdig und im Sinne der Wirtschaftsförderung für den Stadtteil
Burgsteinfurt überaus zweifelhaft.” Gebhard Niehus informierte die GAL-Fraktion über intensive Gespräche mit der
‚Interessensgemeinschaft zur Erhaltung der Veltruper Bauernschaft’. Die erhebliche Distanz zur Innenstadt und zu
Freizeiteinrichtungen in Burgsteinfurt sowie die seit jeher von der GAL abgelehnten Ausdehnung der Wohnbauflächen bis zum Hof
Könninck stärken die GAL in ihrer Ablehnung zum geplanten Vorhaben: “Wir brauchen einen besseren Standort für einen
Campingplatz in Steinfurt.”

[…]



Braucht Steinfurt diesen Campingplatz?


Dienstag, 19. Februar 2008 | Quelle: Westfälische Nachrichten / Steinfurter Kreisblatt (Steinfurt)

Burgsteinfurt – Von Hans Lüttmann – Mal abgesehen von der Standortfrage, die ja
heute Abend im Ausschuss wieder auf der Tagesordnung steht: Wie wichtig ist
dieser Campingplatz denn überhaupt? Und – gibt es dazu Untersuchungen? „Vor 20
Jahren schon“, sagt VV-Geschäftsführer Heinz Balster, der den Platz lieber heute
als morgen hätte, weil er sich davon eine spürbare Belebung des
Tourismusgeschäfts verspricht: „Schauen Sie sich doch mal den
Wohnmobilstellplatz an“, sagt er und verrät einen kaufmännischen Trick: Die
Nutzer dort werden gebeten, die Quittungen ihrer Einkäufe, die sie in der Stadt
tätigen, in einen Kasten zu werfen. „Und da haben wir nur neun Plätze, aber
übers Jahr kommen da locker 15 000 Euro zusammen, Geld, das in die städtische
Wirtschaft fließt.“ Außerdem könne man mit einem Campingplatz ja viele neue
Tourismusangebote entwickeln: „Wenn wir Tourismus wollen, dann brauchen wir auch
diesen Campingplatz.“

Etwas diplomatischer drückt sich der Landrat aus: Camping-Urlaub, das sehe man
zum Beispiel im Tecklenburger Land und an der Ems, habe wachsende Bedeutung für
den Tourismus im Münsterland: „Wo es passt und aussichtsreich erscheint, sollte
man solche Entwicklungen unterstützen.“

Und wo passt es im Kreis Steinfurt? In Greven und Hörstel, Ibbenbüren und
Lengerich, um nur einige der 14 Campingplätze zu nennen, die es im Kreisgebiet
gibt. In Emsdetten, auch das muss erwähnt werden, ist der einzige Platz (direkt
an der Ems) vor einiger Zeit aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen worden.

Die Burgsteinfurter Werbegemeinschaft sieht in der Anlage eine Campingplatzes
mehr Chancen als Risiken: Jede Maßnahme sei zu begrüßen, die Kaufkraft in die
Stadt ziehe; und das so etwas funktioniere, habe man ja mit dem
Wohnmobilstellplatz gesehen. Um Standorte, war gestern aus den Reihen des
Vorstands zu erfahren, müssten sich andere kümmern, da wolle sich die
Werbegemeinschaft nicht einmischen.

Gekümmert wird wieder heute Abend, wenn der Ausschuss für Planung und Umwelt
tagt. Das tut er ab 18 Uhr in öffentlicher Sitzung im Rathaus; interessierte und
Betroffene sind dazu willkommen.



Campingplatz-Pläne: Fronten sind verhärtet


Montag, 18. Februar 2008 | Quelle: Münstersche Zeitung (Steinfurt)


BURGSTEINFURT Nicht nur dem schneidenden Ostwind mussten sich Reinhard Niewerth,
Technischer Beigeordneter der Stadt, und weitere Verwaltungsmitglieder sowie
Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses am Samstag stellen. Die Fragen
von 80 Symathisanten der Interessengemeinschaft (IG) zur Erhaltung der Veltruper
Bauerschaft waren ebenfalls scharf

Sie alle waren am Samstagmorgen um 10 Uhr auf dem Hof Köninck erschienen, um
sich während eines vom Planungs- und Umweltausschusses anberaumten Ortstermins
über die Beschaffenheit des Areals zu informieren, das von der Bezirksregierung
Münster als geeigneter Standort für einen zukünftigen Campingplatz genannt
wurde.



Fronten bleiben verhärtet


Montag, 18. Februar 2008 | Quelle: Westfälische Nachrichten / Steinfurter Kreisblatt (Steinfurt)


-ael- Burgsteinfurt. Reinhard Niewerth hat sich größte Mühe gegeben. Zustimmendes Kopfnicken erntete der Technische
Beigeordnete am Samstagmorgen aber nur in den seltensten Fällen. Die Fronten zwischen der Stadt und den Campingplatz-Gegnern
in Veltrup bleiben auch nach der Ortsbegehung an der Hofstelle Köninck verhärtet.Während sich die Mehrheit des
Planungsausschusses im Dezember des vergangenen Jahres klar positioniert und für die Errichtung des Tourismus- und
Wirtschaftsfaktors „Campingplatz“ plädiert hat, lehnt die Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Veltruper Bauerschaft das
Vorhaben weiterhin ab. Die Gründe dafür sind vielfältig.„Ich kann Ihnen versichern, dass es hier nichts anderes als Camping
geben soll.“ Damit verwies der Technische Beigeordnete alle Gerüchte, die rund fünf Hektar große Fläche, die für den
Campingplatz vorgesehen ist, werde bei fehlendem Zuspruch in eine Wohnsiedlung umgewandelt, ins Reich der Fabeln. „Hier sollen
weder Wochenendhäuser noch andere dauerhafte Wohneinrichtungen entstehen. Das wäre schon rein rechtlich gar nicht möglich“,
gäbe es laut Niewerth klare Vorgaben der Bezirksplanungsbehörde für dieses Gebiet.Auch teilte er nicht die Bedenken einiger
Anwohner, der angrenzende See könne mit seinem steil abgehenden Grund und einer Wassertiefe von rund sieben Metern zu einer
Gefahr für Camper werden. „Sehen Sie, der Gardasee ist 546 Meter tief und auch nicht eingezäunt.“ Außerdem sei die Nutzung des
Gewässers ausschließlich dem Anglerverein vorbehalten. Gebadet werden dürfe darin zurzeit ohnehin nicht.Da es sich bei der
Ortsbegehung am Samstagmorgen um eine Art Informationsveranstaltung handelte, verschwieg Reinhard Niewerth den rund 60
gekommenen Bedenkenträgern auch nicht, dass es bereits Investoren gibt, die an der Finanzierung des Projektes interessiert
sind. „Die warten jetzt auf ein Signal von uns.“ Und eines sei klar: „Wir als Stadt werden hier keinen Cent investieren“,
betonte der Technische Beigeordnete, der auf ein Zustandekommen des Projektes hofft und von einem „sehr guten Nebeneinander“
von Anwohnern und Campingplatz-Benutzern überzeugt ist. „Da bin ich guter Hoffnung.“Das nächste Kapitel um den Zankapfel
„Campingplatz“ wird am morgigen Dienstag (19. Februar) aufgeschlagen, wenn der Ausschuss für Planung und Umwelt zu seiner
Sitzung im Rathaus zusammenkommt. Wie dessen Vorsitzende Sigrid Spenneberg am Samstag mitteilte, soll dabei ein
Beschlussvorschlag für die nächste Ratssitzung verabschiedet werden, in dem die Änderung des Flächennutzungsplanes
einhergehend mit der Umsetzung des Projektes beantragt wird.



Scheinargumentation für den Bau der Westtangente?


13.02.2008 Leserbrief

Noch ein Baugebiet? Noch mehr Leerstände? Und zusätzlich ein Campingplatz am
Haardamm? Mit diesen Fragen wurde im Januar 2008 durch die Teilnehmer auf einer
Informationsveranstaltung der Veltruper Bauern Stellung gegen einen Standort
„Campingplatz“ auf dem Hof Köninck bezogen.

Wir von der Interessengemeinschaft gegen die Westtangente befürchten nun, dass
mit der damit verbundenen Planung eines neuen Baugebietes im Steinfurter Süden
Bedingungen geschaffen werden, die später als Argument für die Notwendigkeit des
Baus der „Westtangente“ herhalten müssen.

Wir fragen uns, ob nicht hier das Thema Campingplatz vorgeschoben wird, um eine
Wohnbebauung in den Außenbereichen voranzutreiben und somit die Westtangente
wenigstens als Erschließungsstraße verwirklichen zu können.

Zur Erinnerung: Bereits im letzten Jahr stimmte der Hauptausschuss der Stadt
Steinfurt einer Vereinbarung zur Übernahme von anteiligen Planungskosten in Höhe
von 80.000 Euro nur in 2008 zu! Dabei war bereits in 2007 klar: Die künstlich
hochgerechnete Verkehrsdichte auf dem inneren Ring hat weder das Land noch den
Regionalrat bisher beeindrucken können. „Mit diesem Planfeststellungsverfahren
sollen nur Grundlagen für den Bau der Westtangente geschaffen werden“, so die
Vermutung.

Und nun das: 2 km bis zum nächsten Lebensmittelmarkt, 3,5 km bis zur Altstadt, 5
km bis zum Freibad und simulierte Stadtnähe durch die Planung eines neuen
Baugebietes im Feuchtgebiet. Sind das die Grundlagen für ein aussichtsreiches
Geschäftsmodell?

Aber, sollte der Campingplatz an diesem Standort nicht funktionieren, lässt sich
das ausgewiesene Sondergebiet sehr schnell und bequem in ein „Gebiet für
allgemeines Wohnen“ umwandeln.

Ist die Stadtentwicklung für unsere Politiker und die Verwaltung fest mit der
Expansion der Wohngebiete in den Außenbereichen verbunden? Qualität bleibt auf
der Strecke, wenn die Wege ins Zentrum, zu den Schulen und Sportstätten immer
länger werden.

Reicht es nicht, wenn die Leerstände in den alten Baugebieten oder in
Altstadtnähe immer größer werden? „Über 300 Immobilien stehen in Steinfurt zum
Verkauf und dazu bieten die Industriebrache Spinnerei Rolinck und das Gelände am
Bahnhof doch weitere Entwicklungsmöglichkeiten“, so Anne Niehus.

„Dazu die immensen Kosten die entstehen, wenn ein Feuchtgebiet zusätzlich und
dauerhaft über das bestehende Kanalnetz im Bereich Veltruper Kirchweg drainiert
werden muss“, merkt Dieter Haubold an.

Letztendlich werden all diese Maßnahmen über Gebühren finanziert. Wir, die
Steinfurter Bürger, bezahlen jetzt schon immer mehr.

Manfred Hendricks, Interessengemeinschaft gegen die Westtangente