Freitag, 21. August 2009 | Quelle: Münstersche Zeitung (Steinfurt)

STEINFURT Zumindest dieser Teil der Stadtwerke-Affäre hat ein juristisches Ende gefunden: Das Verfahren gegen GAL-Mitglied James Deery wegen „Geheimnis-Verrats“ hat die Staatsanwaltschaft Münster eingestellt. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer.

Deery sei, so Schweer, nicht nachzuweisen gewesen, dass er den streng vertraulichen Prüfungsbericht der KPMG kopiert und öffentlich ausgelegt habe (wir berichteten). Deery, dem als Vertreter in der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke eines der KPMG-Originale ausgehändigt worden war, hatte allerdings erklärt, dass er dem Fraktionsvorsitzenden Christian Franke sein Exemplar zur Einsicht gegeben habe. Dieses habe dann auch bei einer Fraktionssitzung auf dem Tisch gelegen.

“Gewisse Zweifel”

Da auch Franke und alle anderen GAL-Mitglieder ebenso wie Deery betonten, dass sie sich an das Prinzip der Vertraulichkeit gehalten hätten, sei kein Verantwortlicher auzumachen gewesen, so Schweer. Trotz „gewisser Zweifel“ seien diese Angaben nicht zu widerlegen gewesen.

“Erleichterung”

Deery selbst hat die Entscheidung mit großer Erleichterung aufgenommen: „Ich bin froh, dass sich dieser Nebenschauplatz endgültig geklärt hat.“ Glücklich ist er aber vor allem deshalb, weil damit auch die emotionale Belastung für ihn und seine Familie vorbei sei.

Offenbar wird jetzt aber wohl nie geklärt werden, wer den Prüfbericht Nr. 14 tatsächlich vervielfältigt und im Bagno und vor Einkaufsmärkten verteilt hat.