Aussichtsturm auf dem Buchenberg versperrt die Sicht auf das Wesentliche!

07.02.2012 Vorstandsbericht


“Ein beeindruckender Aussichtsturm soll demnächst weit über Steinfurt ragen – sechs Stockwerke und fast 40 Meter hoch, aus Stahl gebaut. “Und sicher auch entsprechend teuer”, treibt diese Idee GAL-Vorstandssprecher Gerald Müller in der Sitzung des Vorstands der Partei tiefe Sorgenfalten ins Gesicht: “In einer Zeit, in der wir gerade auf gutem Weg sind, auch als Stadtrat zwischen dringend Notwendigem und Traumtänzereien unterscheiden zu können, wirkt ein solcher Vorstoß schon überaus befremdlich und vollkommen deplatziert”, so Müller. Nicht zu wissen, wie man die Kinder der Stadt in vertretbaren Räumen unterrichtet, wie man die erforderlichen Räumlichkeiten für eine angemessene Betreuung im Offenen Ganztag bereitstellen kann, wohl aber Türme über Baumwipfeln bauen zu wollen – “das alles zeugt davon, dass man den Blick für die wahren Herausforderungen in einer Stadt verloren hat”, kritisiert GAL-Fraktionssprecher Christian Franke den nun vorgenommenen Vorstoß des ‚Arbeitskreises Borghorst/ Burgsteinfurt 2025′.Dass diesem informellen Gremium, dem gezielt ausgewählte und auserlesene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens angehören, keinerlei Entscheidungsbefugnis zusteht, müsse auch der Bürgerschaft noch einmal klar gemacht werden. “Dennoch verstören derartige Vorstöße die Menschen in der Stadt natürlich nachvollziehbar”, führt GAL-Sprecherin Eva Jürriens aus. Schließlich liege schon eine Grobplanung des Aussichtsturmes vor, jede Aussage zu kalkulierbaren Investitionskosten werde der Öffentlichkeit jedoch vorenthalten. “Kein Wort ist bislang darüber verloren worden”, bemängelt Lydia Zellerhoff. Dass nun auch noch die Steinfurter Feuerwehr als Gehilfen angewiesen wurden, die Aussichten über die höchsten Spitzen der Bäume im Buchenberg auszutesten, sorgt im GAL-Vorstand für zusätzliches Unverständnis: “Noch immer ist der Stadtrat nicht dazu in der Lage, den vielen, freiwilligen Wehrleuten klar zu sagen, wo sich demnächst ihre Wache befindet – aber an Plänen für Aussichtstürmen im Buchenberg wird schon kräftig geschmiedet.

Es ist ein Irrsinn, der sich hier vollzieht”, so die GAL. Vielleicht ist der Vorstoß aber auch nur anders zu verstehen: man will 40 Meter in die Höhe steigen, um einen anderen Blick auf die drängenden Probleme vor Ort zu gewinnen: steig in die Höhe, dann sind Schimmel, Betreuungsnotstand und Raumnot auch nicht mehr so erlebbar – “verrückt, wie realitätsfremd sich Entscheidungsträger verhalten”, so das Fazit der GAL.