14.08.2012 Eigener Bericht

Zehn Jahre ist es jetzt her – der Neubau der Regenbogenschule war noch nicht in trockenen Tüchern, der Erweiterungsbau der Marienschule noch nicht beschlossen, im Gymnasium Borghorst wie in der Schule am Bagno waren gerade gesundheitsgefährdende PCB-Belastungen festgestellt worden. Der Bürgermeister war noch kein Bürgermeister sondern Stadtdirektor und der hieß Franz-Josef Kuß. Die Parteienlandschaft in Steinfurt erwartete Nachwuchs zum damaligen Zeitpunkt.

Zuletzt war dies 13 Jahre zuvor der Fall gewesen, als sich die FWS gründete. Nun, im Jahr 2002, waren es erfahrene Kommunalpolitiker, die in Steinfurt einen Neuanfang wagten: Ingeborg Rowedda, Kreistagsabgeordnete und Mitglied der Landschaftsversammlung, die Ratsmitglieder Lydia Zellerhoff und Manfred Rowedda, Christian Franke, Mitglied des Stadtrates und des Bezirksplanungsrates (heute Regionalrat) oder auch Mustafa Tunceli, ehem. Vorsitzender des Ausländerbeirates, sowie 20 weitere Engagierte suchten in den Innenstädten von Burgsteinfurt und Borghorst das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern, um ihre Motivation und Überzeugung zu erklären: Steinfurt braucht eine starke, ökologische und soziale Stimme, die vor Ort aktiv ist und unabhängig von Parteipolitik auf Landes- oder Bundesebene handeln kann. Im ‚Litfaß’, der Kultur- und Szenekneipe in Burgsteinfurt traf man sich zur Gründungsversammlung. Das Medieninteresse war enorm: für eine damals konsequent vollzogene Trennung von den Bündnisgrünen fehlte in vielen Städten und Gemeinden die Kraft, in Steinfurt fand sie statt. An der Entschlossenheit des neu gegründeten GAL-Stadtverbandes änderten auch die vor Gericht gebrachten Klagen der Bündnisgrünen nichts. Die GAL Steinfurt stritt für ihre Existenz und ihren Namen. Und sie gewann.

Im März 2003 setzte die Kreisstadt Steinfurt ein deutliches Zeichen: initiiert durch die GAL und unterstützt von allen Parteien vor Ort wie von den lokalen Kirchengemeinden demonstrierten mehrere hundert Bürger gegen den militärischen Angriff auf den Irak.

Zehn Jahre sind seit der Gründung der GAL vergangen, mittlerweile zählt die GAL zur festen, politischen Größe in Steinfurt: zwei Kommunalwahlen wurden überaus erfolgreich bestritten – aus 5,7 Prozent (2004) sind zuletzt 7,9 Prozent erwachsen, vier Ratsvertreter stellt die GAL heute. Wer an große Ferienspaßaktionstage wie den Wasser- und Matschtag, das Dschungelcamp oder den Rittertag mit bislang über 3.000 teilnehmenden Kindern denkt, wer sich an Baumpflanzaktionen (‚Zehn Bäume für Steinfurt’) erinnert, den GAL-Umweltpreis mit mehr als 500 Teilnehmern oder den gemeinsamen Ferienspaß von Kindern mit und ohne Handicap erlebt hat, der weiß, dass die GAL bis heute ihren Zielen treu geblieben ist: konkret und konsequent setzt sich die GAL dafür ein, das Leben in Steinfurt zu verbessern. Dazu zählt der Bau des Abenteuerspielplatzes in Wilmsberg ebenso wie das konsequente Beharren auf Energieeinsparungen an Steinfurts Schulen. Unvergessen die Aktion zur letzten Kommunalwahl: statt in teure Plakatwerbung investierten die GALier Geld in konkrete Hilfsprojekte. Somit erscheint es logisch, dass die GAL bewusst auch um ihren zehnten Geburtstag wenig Aufhebens macht. “Darin, sich selbst zu feiern, steckt wenig Wirkung für die Menschen in der Stadt.” Auf den Wochenmärkten am Wochenende werden sie dennoch vertreten sein, um mit den Bürgern auf die zurückliegenden Jahre zu blicken – und ein sauberes Mitbringsel halten die GALier für jeden Besucher des Info-Standes auch bereit…

GAL-Workshop im Oktober 2002

2002 – 2012: 10 Jahre GAL Steinfurt – Einiges bewegt, ein Auszug:

Zehn Jahre GAL – zehn Jahre Vorstand