Leerstände in den Innenstädten zu Wohnraum umnutzen!
“Wo Handel keine Chance mehr hat, muss es eine Alternative geben”

25.08.2014 Fraktionsbericht

Um die Innenstädte in beiden Stadtteilen ist es nicht gut bestellt. Daran können momentan auch die rührigen Bemühungen beider Werbegemeinschaften noch nicht Entscheidendes verändern. “Die Ursachen für diese Misere sind vielfältig”, führt GAL-Fraktionsmitglied Gerald Müller aus: neben verändertem Kaufverhalten, zunehmenden Handel über das Internet liegen einige Ursachen aber auch im Handeln der Akteure wie der Politik vor Ort. Seien es die fehlenden, einheitlichen Öffnungszeiten “und auch die beiden Magneten Baumgarten- und BWS-Centrum sind eine zu große Herausforderung für die gewachsenen Einkaufsbereiche”, so Martin Theile.

Darauf muss nun reagiert werden, um den Immobilienbesitzern in wenig frequentierten Bereichen der Innenstädte eine Chance zu verschaffen, Gebäude mit Leben zu füllen. “Wo Handel keine Chance mehr hat, muss es eine Alternative zu leeren Regalen und abgeklebten Schaufensterscheiben geben”, so die Forderung der GAL, die nun gemeinsam mit anderen Fraktionen einen entsprechenden Antrag auf den Weg gebracht hat. Ziel dieses Vorstoßes ist es, neben einer gewerblichen Nutzung auch die Möglichkeit zu schaffen, Flächen im Erdgeschoss als Wohnraum um zu nutzen. Konkret sieht die GAL – übereinstimmend mit CDU, FDP und FWS – die südliche Emsdettener Straße bis zum Heimathaus im Stadtteil Borghorst als Bereich an, in dem nicht sichergestellt werden kann, dass sich hier eine Nutzung für Handel und Gewerbe dauerhaft etabliert.

Nachdem sich die Verwaltung lange gegen entsprechende Veränderungen gesträubt hat, wird der nun von einer politischen Mehrheit unterbreitete Vorstoß genutzt, weitere Flächen zur Disposition zu stellen. “Dieses Vorgehen deckt sich jedoch nicht mit dem wohl überlegten Antrag aus der Politik und zeugt eher davon, dass die Verwaltung durch radikales Vorpreschen den Handel weitestgehend in der bisherigen Innenstadt in Frage stellt”, kritisiert die GAL.

“Für uns kommt ein solches Vorgehen nicht in Frage, wir sind davon überzeugt, dass rund um den Platz ‚Auf dem Schilde’ auch langfristig Einzelhandel, Gastronomie und Einkaufserlebnis ermöglicht werden kann”, so GAL-Fraktionssprecher Christian Franke. Für ihn und seine Fraktion steht fest: “Der Antrag der vier Fraktionen ist geeignet, Handel zu konzentrieren und die Innenstadt insgesamt zu beleben. Belehrungen der Verwaltungen braucht es dazu nicht!”