Unterbringung von Flüchtlingen in Steinfurt
“Sind in der Pflicht, angemessenen Wohnraum zu verschaffen und sie offen aufzunehmen”

20.10.2014 Fraktionsbericht


Tagtäglich werden wir in den Medien konfrontiert mit den aktuell dramatischen Flüchtlingsströmen von Menschen, die ihre Heimat verlassen haben – aus blanker Not vor Vertreibung, Folter und Tod. Ob in Syrien, Zentralafrika, dem Südsudan oder Irak – aktuellen Schätzungen zufolge befinden sich zur Zeit mehr als 51 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. So viele wie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. 60 Menschen, so die Stadtverwaltung, werden zu Beginn des Jahres in Steinfurt Zuflucht finden.

“Auch wir in Steinfurt müssen unseren Beitrag leisten, Flüchtlingen zu helfen, wir sind in der Pflicht, ihnen angemessenen Wohnraum zu verschaffen und sie offen aufzunehmen”, sieht die GAL-Fraktion die Bürger Steinfurts wie auch die Stadt in einer humanitären Verantwortung. Um für unbürokratische Hilfe und ein gutes Netzwerk zur Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben zu sorgen, regt die GAL an, die vorhandenen Kräfte von Kirchengemeinde, Initiativen, caritativen Angeboten an einen Tisch zu holen und eine breit getragene Unterstützung zu organisieren. “Steinfurt verfügt über vielfältige, engagierte Kräfte, die miteinander die erforderlichen Maßnahmen initiieren und bewerkstelligen können”, so Gerald Müller. Der am Montag auf Landesebene abgehaltene ‚Flüchtlingsgipfel’ sei ein beispielhaftes Modell: “Etwas ähnliches sollte auch in Steinfurt denkbar sein – in einem für unsere Stadt angemessenen Rahmen.”

Auch über die Unterbringung der aus ihrer Heimat geflohenen müsse nachgedacht werden. Container am Rathaus, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, seien hierbei wohl eine der schlechtesten Lösungen. “26 Nationen, verschiedene Ethnien und Religionen auf engstem Raum – das weckt in mir Erinnerungen an die vollkommen inakzeptablen Zusammenferchungen in der Alten Post und im Wattendorffgebäude vor zwanzig Jahren”, erinnert sich GAL-Fraktionssprecher Christian Franke. Die Zustände dort seien nicht menschenwürdig gewesen und dürften sich nicht wiederholen!

“Aus den damaligen Fehlern müssten wir alle unsere Lehren gezogen haben. Das dürfen wir Zuflucht suchenden Menschen nicht noch einmal antun”, so sein Appell an Bürger, Stadtverwaltung und Politik.

In Hamburg, so berichtet das ehemalige GAL-Ratsmitglied Monika Folkens, müssten täglich (!) 1.000 Flüchtlinge aufgenommen werden, mittlerweile miete der Stadtstaat Containerschiffe an, um ihnen eine Bleibe zu verschaffen. Bis Mitte Februar – in rund 100 Tagen – brauche Steinfurt Platz für 60 Menschen. Eine offenbar vergleichsweise geringe Herausforderung. Um auch diese gut zu meistern, brauche es nicht vieles – aber eine gute Zusammenarbeit starker Menschen vor Ort!