“Eine solche 08/ 15-Planung, die in irgendeinem Planungsbüro entstanden ist, greift die Gegebenheiten vor Ort nicht auf und kommt den Steinfurter Kunden der Deutschen Bahn nicht entgegen – sie verschreckt diese eher und schadet der Attraktivität der Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV/ SPNV).”
Die Fraktionsspitze der Grün-Alternativen Liste (GAL) Steinfurt hat sich in dieser Woche in einem Schreiben an den Leiter des städtischen Planungsamtes, Klaus Jürgen Baldamus gewandt und darin die Verwaltung aufgefordert, sich für Änderungen der Planungen stark zu machen:
“Bereits in der Sitzung des Fachausschusses haben Sie und der Vertreter unserer Fraktion sich für eine dringend erforderliche Anbindung der Graf-Ludwig-Straße an das Gelände des Bahnhofes Burgsteinfurt eingesetzt”, heißt es. Die derzeitige Situation stelle sich – sowohl für die Anlieger der Graf-Ludwig-Straße als auch für die Kunden der Deutschen Bahn, die diesen Weg zum Bahngelände nutzen – als absolut unhaltbar dar.
“Es hat sich herausgestellt, dass viele Nutzer der Bahnlinie Münster – Enschede, die im Ortsteil Friedenau wohnen oder die Fachhochschule erreichen wollen, die Fußgängerbrücke meiden, da sie ansonsten einen deutlichen Umweg in Kauf nehmen müssten”, so die GAL.
Wer sich schon einmal vor Ort ein Bild von der Situation gemacht habe, konnte feststellen, dass viele Nutzer der Bahnlinie ihr Fahrrad an der Graf-Ludwig-Straße abstellen um über die Gleiskörper die Bahnsteige erreichen oder aber die Gleise queren, um das Bahngelände an der Graf-Ludwig-Straße zu verlassen.
In einem Antrag von Ende März dieses Jahres hatte die Fraktion der Grün-Alternativen Liste diese Situation problematisiert und Möglichkeiten der Verbesserung aufgezeigt (wir berichteten). GAL-Fraktionssprecher Manfred Rowedda: “Im Rahmen der ‘Modernisierungsoffensive für Bahnhöfe in NRW’ will das Land nun 1,43 Mio. Euro in den Bahnhofsbereich Burgsteinfurt investieren, um ‘Verbesserungen des Erscheinungsbildes’ und eine ‘moderne Ausstattung der Bahnhöfe’ zu erzielen. An eine dringend erforderliche und vernünftige Anbindung des Bahngeländes im o.g. Bereich denkt die DB-Consult dabei nicht.”
Die DB-Consult wähle für sich einen ‘Planungsbereich’ und erklärt die in Steinfurt als völlig unstrittig und dringend erforderlichen Maßnahmen kurzerhand als ‘außerhalb dieses Planungsgebietes liegenden Örtlichkeiten’.
“Dieses kann und darf die Stadt Steinfurt so nicht akzeptieren! Bei einer Investitionssumme von 1,4 Mio. Euro muss es möglich sein, eine kostengünstige Zuwegung für einige Tausend Euro herzustellen”, so Christian Franke.
Gleiches gelte für einen barrierefreien Zugang älterer oder behinderter Menschen zu den auf der Bahnstrecke verkehrenden Zügen. Die in der o.g. Fachausschusssitzung vom Vertreter der DB-Consult gemachte Aussage, “Menschen mit eingeschränkter Mobilität müssen nach Borghorst fahren, um barrierefrei zum Zug zu kommen”, stelle für die GAL eine Unverfrorenheit und Unverschämtheit dar und kann so von der Stadt Steinfurt nicht hingenommen werden.
“Wir bitten Sie, sich für die Stadt Steinfurt und die Steinfurter Kunden der Deutschen Bahn einzusetzen und in den dargestellten Planungsfehlern für Änderungen gegenüber der DB-Consult stark zu machen”, fordert die GAL abschließend von der Verwaltung.