Das geplante Fachmarktzentrum ‘Steinfurter Tor’ stand im Mittelpunkt der Beratungen der Ratsfraktion der Grün-Alternativen Liste (GAL) Steinfurt am Montagabend. Anlieger der Meteler Stiege nutzten die Einladung der GAL-Fraktion, um ihre Bedenken darzustellen:
Gerade die u.a. geplante Diskothek und der damit verbundene nächtliche An- und Abreiseverkehr mache ihnen Sorgen, so die Anwohner. Aber auch die bislang zur Meteler Stiege hin geplante Zulieferung des SB-Warenhauses könne zu einer massiven Störung der Nachtruhe im benachbarten Wohngebiet führen. Die GAL-Mitglieder versicherten den Anwohnern, deren Vorbehalte in die politische Diskussion einzubringen und sich für ihre Interessen einzusetzen. “Vom Investor darf hier auch ein entsprechendes Entgegenkommen in der weiteren Planung erwartet werden”, so Fraktionssprecher Manfred Rowedda.
Grundsätzlich trägt die GAL-Fraktion den Beginn des förmlichen Planungsverfahrens für das Fachmarktzentrum mit. Das Projekt stelle die Möglichkeit dar, in den letzten Jahren verloren gegangene Kaufkraft nach Steinfurt zurückzuholen. Neben den sicherlich vorhandenen Risiken müsse auch die Chance gesehen werden, die in der Umsetzung des ‘Steinfurter Tores’ stecke – sowohl für die Kaufmannschaft als auch für die Stadt insgesamt.
Das förmliche Verfahren sei gleichzeitig die einzige Chance, bestimmte Bedingungen zu erfüllen: Juristisch ist zu überprüfen, ob eine Umsetzung an diesem Standort überhaupt möglich ist, alle Beteiligten und Betroffenen können sich sachlich und fundiert zu den Auswirkungen äußern und es kann ermittelt werden, welche Konsequenzen für bestehende Märkte und Geschäfte zu erwarten sind.
“Bislang liegen uns nur Gutachten vor, die getrost als Gefälligkeitsgutachten bezeichnet werden können – am Ende steht immer ein Ergebnis im Sinne des Auftraggebers”, so Christian Franke. Auch die GAL-Fraktion könne erst am Ende einer breiten Beteiligung von Bürgern, Behörden und Kommunen ihre abschließende Haltung formulieren. Nun sei es an der Zeit, den Prozess in Gang zu bringen. “Sonst wird schneller über das ‘Ochtruper oder Wettringer Tor’ diskutiert, als uns Steinfurtern lieb sein kann.”
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Fragen der integrativen Beschulung von Kindern mit Behinderungen waren bei der GAL im Zusammenhang mit dem Ortstermin an der Regenbogenschule aufgetreten. Während an dieser Grundschule derzeit 14 Kinder entsprechend in Regelklassen unterrichtet werden, besteht weder im Stadtteil Burgsteinfurt noch an irgendeiner weiterführenden Schule in der Stadt die Möglichkeit.
“Hier ist eindeutig die Stadt als Schulträger zum Handeln aufgefordert”, so Lydia Zellerhoff. Zumindest müsse die Möglichkeit für Kinder mit Behinderungen bestehen, eine weiterführende Regelschule zu besuchen. In drei Jahren stehe der Wechsel für die ersten Kinder aus der Grundschule an und dann – so die GAL-Fraktion einvernehmlich – sollen Eltern zumindest zwischen verschiedenen Schulformen wählen können. Alles andere stelle eine Diskriminierung der betroffenen Kinder dar.