Das 125-jährige Bestehen soll in diesem Jahr gefeiert werden, die neue Drehleiter wurde kürzlich erst in Betrieb genommen – also alles in Butter bei der Steinfurter Feuerwehr?
Wohl nicht – das wurde in der Fraktionssitzung der Grün-Alternativen Liste (GAL) Steinfurt am Montagabend deutlich. Wehrführer Bernhard Pohl und sein Stellvertreter, Bernhard Duesmann, waren der Einladung der GAL-Fraktion gefolgt und berichteten über die aktuelle Situation der Wehr und erläuterten den Bedarf weiterer Investitionen in diesem und den kommenden Jahren.
Im Mittelpunkt des Gespräches standen dabei die dringend notwendigen Investitionen in die Feuerwehrgerätehäusern in beiden Stadtteilen sowie die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen. Bernhard Pohl, seit 14 Jahren als Wehrführer im Dienst, hob hervor, dass die Sanierung der Sanitär- und Umkleideräume in beiden Feuerwachen dringend erforderlich sei. Ebenso notwendig seien allerdings Reparatur- und Umbaumaßnahmen an der Feuerwache im Stadtteil Burgsteinfurt.
“Diese Maßnahmen können nicht – wie vom Bürgermeister vorgeschlagen – auf die Zeit nach 2006 verschoben werden”, so GAL-Fraktionssprecher Manfred Rowedda. Bereits in den internen Haushaltsberatungen hatte sich seine Fraktion dafür ausgesprochen, die erforderlichen Investitionen nun anzupacken. “Der Startschuss muss in diesem Jahr fallen und in den Jahren 2005/2006 muss die Maßnahme abgeschlossen sein”, gab Lydia Zellerhoff die Richtung vor.
Aber auch bei Ersatz und Ergänzung des Fuhrparks der Feuerwehr sieht die GAL-Fraktion Diskussionsbedarf. Neben zwei Mannschaftstransportwagen (MTW) müsse auch ein Rüstwagen in den kommenden Jahren ersetzt werden.
Für das bevorstehende 125-jährige Jubiläum der Steinfurter Feuerwehr laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren, die Festwoche findet im September statt. Zur Klärung finanzieller Unterstützung durch die Stadt sieht die Fraktion der GAL dringenden Beratungsbedarf. “Mit 2.500 Euro städtischem Zuschuss lässt sich ein dem Anlass entsprechendes Fest nicht organisieren”, so Steffen Wibben.
Die GAL-Fraktion will sich nun um eine rechtzeitige Abstimmung aller offenen Fragen zwischen den Ratsfraktionen bemühen. Mit den Vertretern der Feuerwehr wurde abschließend vereinbart, die konstruktive Zusammenarbeit auch in der Zukunft fortzusetzen.
“Kaum liegen erste konkrete Zahlen auf dem Tisch, wird der gesetzte Kostenrahmen massiv überschritten.” Mit Entsetzen reagierte die GAL-Fraktion auf die vorgelegten Zahlen für Ausgleichsmaßnahmen zur Umgestaltung des Bagnos. Über 190.000 Euro – 80.000 Euro mehr als geplant – werden hierfür anfallen. Allein diese Zahlen ließen für das Gesamtprojekt Böses erahnen.
“Wer sich schon bei der ersten Maßnahme um 40 Prozent verkalkuliert, weckt nicht gerade Vertrauen für weitere Schritte. Es ist ein Irrglaube des Bürgermeisters, diese Summe an anderer Stelle noch einsparen zu können”, so Manfred Rowedda.
Unabhängig von finanziellen Betrachtungen sei insbesondere das Abholzen der Großen Allee zu bedauern – und dieses stehe unmittelbar bevor, so die Kritik der GAL am Beschluss von CDU und SPD.