Schule am Bagno : Nachtspeicherheizung, PCB-Sanierung / Regionale 2004


2003-02-24 Fraktionsbericht
Foto: Fraktionssitzung

Fotos:RS

“Es sind doch unhaltbare Zustände, wenn Schüler über Tage in Klassenräumen lernen müssen, in denen nicht einmal 15 Grad Raumtemperatur erreicht werden können.” James Deery, der die Fraktion der GAL Steinfurt im Schulausschuss vertritt, zeigte sich über Berichte aus der Schule am Bagno entsetzt.

“Diese unglaublich kostenintensive Nachtspeicherheizung ist nicht nur 30 Jahre alt, sondern marode”, sieht die GAL-Fraktion dringenden Handlungsbedarf für die Stadt. Schulleiterin Christa Hinkelammert und Andreas Steeger, Vorsitzender der Schulpflegschaft, waren der Einladung der Fraktion gefolgt, um gemeinsam über den Zustand der Heizungsanlage und die Sanierung PCB-belasteter Räume zu beraten.

“Dadurch dass wir eine Ganztagsschule sind, sind Schüler und Lehrer in besonderem Maße durch die Umstände betroffen”, so die Schulleiterin. Ständig notwendige Reparaturmaßnahmen würden die Betriebskosten der Heizung enorm in die Höhe treiben.

Andreas Steeger erläuterte, dass die Schule bereits seit eineinhalb Jahren auf die Sanierung der PCB-belasteten Räume warte. Die hierfür erforderlichen Kosten belaufen sich auf ca. 20.000 Euro.

“Im Vergleich zu der Maßnahme am Gymnasium Borghorst, deren Kosten sich auf 800.000 Euro belaufen, als sehr gering einzuschätzen”, so GAL-Ratsfrau Lydia Zellerhoff. Man müsse sich umgehend interfraktionell über eine Beseitigung dieser Missstände verständigen, erklärte die GAL-Fraktion ihr Ziel, für die Schule etwas erreichen zu wollen. Christa Hinkelammert stellte noch einmal heraus, dass sich Schüler, Eltern und Kollegium bislang sehr wohlwollend mit den Zuständen arrangiert hätten.

“Die Steinfurter sollten alle miteinander die wohl bald letzte Chance nutzen, das Steinfurter Bagno zu besuchen und dabei die Große Allee noch einmal richtig zu genießen”, so Monika Folkens. Wenn CDU und SPD trotz der desolaten Haushaltslage der Stadt an ihren bisherigen Beschlüssen festhalten, hat den Bäumen wohl schon in diesen Tagen das letzte Stündlein geschlagen. Allein im Bereich der Großen Allee würden dann 240 Bäume der Kettensäge zum Opfer fallen.

“Mit der gleichzeitigen Neuanpflanzung einer neuen (kleinen) großen Allee kostet diese kosmetische Schönheitsoperation den Steuerzahler fast 200.000 Euro”, erinnerte Christian Franke. Die Fraktion der GAL kritisiert die Mehrheitsentscheidung des Stadtrates und distanziert sich nachdrücklich von dem Beschluss. “Wir sind überzeugt davon, dass die Steinfurter Bürger über das Ergebnis dieser Fällung entsetzt sein werden – dann jedoch ist es für die Bäume endgültig zu spät.”