2003-03-17 Fraktionsbericht
Werden die Gebäude der Stadt zukünftig von einem neu zu gründenden Eigenbetrieb unterhalten? Werden Investitionen in Schulen, städtische Wohnungen und Verwaltungsstellen durch eine Werksleitung abgewickelt? Bleibt der Einfluss der Politik auf Investitionen in den stadteigenen Gebäuden und Sportstätten erhalten?
Diese und andere Fragen beschäftigte die Ratsfraktion der Grün-Alternativen Liste (GAL) Steinfurt in ihrer Sitzung am Montagabend. Auch interessierte Mitbürger waren der Einladung der Fraktion gefolgt, um sich über die Auswirkungen der angedachten Gründung eines eigenen Unternehmens zur Bewirtschaftung der städtischen Einrichtungen zu informieren.
Mit der Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes sei die GAL-Fraktion einverstanden, “um über eine fundierte Diskussionsgrundlage zu verfügen”, so Fraktionssprecher Manfred Rowedda. Gleichzeitig erwartet die GAL, dass auch das Modell einer sog. ‘Einkaufsgesellschaft’ parallel kalkuliert wird. Nach Informationen der Fraktion bringe ein solcher Verbund mehrerer Kommunen ebenso deutliche Einsparungen für die Stadtkasse.
“Auch dieses Modell wird in anderen Gemeinden erfolgreich praktiziert”, betonte Lydia Zellerhoff. Die Fraktion wolle eine Entscheidung treffen, durch die zum einen der Haushalt der Stadt entlastet werde, zum anderen aber auch eine größtmögliche Transparenz für die Betroffenen – das heißt Schulleitungen, Elternpflegschaften, Sportvereine und die Politik – sicherstellt. “Wir erwarten von der Verwaltung, dass frühzeitig mit all diesen Gruppierungen Gespräche geführt werden und sie über den weiteren Prozess rechtzeitig informiert werden”.
“All denen, die schon jetzt zu Recht über die Abholzungen im Bagno entsetzt sind, muss klar sein, dass die Fällung der Großen Allee erst den Anfang der Rodungen darstellt.”
Die Bestürzung über das Ausmaß der ersten einschneidenden Eingriffe in den alten Baumbestand stieß in der GAL-Fraktion auf ungeteilte Zustimmung.
Gerd Beckmann betonte jedoch, dass neben der Großen Allee unter anderem auch die Flussallee dem Bagno-Projekt weichen müsse. “Meine Generation wird den Baumbestand in ähnlicher Qualität und Größe wohl nicht mehr erleben”, erklärte der 35jährige. Neben den finanziellen Folgen für die Stadt sei somit auch der ökologische Verlust durch das Regionale-Projekt immens. Die in den letzten Tagen in Leserbriefen und auch über die Homepage der Steinfurter GAL zum Ausdruck gebrachten Meinungen zeigten deutlich, dass in der Steinfurter Bevölkerung breiter Widerstand gegen die Umgestaltung des Bagnos vorhanden sei.