Einzelhandelsprojekte in Burgsteinfurt und Borghorst


2004-04-26 Fraktionbericht der GAL

Intensiv beschäftigte sich die GAL-Fraktion noch einmal mit den Einzelhandelsprojekten in Steinfurt. Das sogenannte BWS-Center in Borghorst ist nach wie vor eine echte Chance eine zukünftige Industriebrache sinnvoll zu nutzen. Positiv wurde hier noch einmal die Nähe zur Fußgängerzone, bzw. der direkte Anschluss an die Fußgängerzone zusammenfassend beurteilt.

Anders gewertet wurde dagegen das Vorhaben, auf dem Baumgartengelände ein Einzelhandelszentrum anzusiedeln. Das innerstädtisch gelegene und gut erreichbare Sportzentrum an den Ostrand von Burgsteinfurt zu verlagern ist die eine Dummheit, die Konzentration der Lebensmitteldiscounter an dieser Stelle eine weitere. Die daraus resultierenden Probleme weiterer Leerstände in Burgsteinfurt und die verkehrliche Anbindung für ein solches Handelszentrum liegen klar auf der Hand. „Und die werden nicht durch Gefälligkeitsgutachten gelöst“, mahnte Manfred Rowedda. Bislang liegt der Fraktion kein nachvollziehbares Finanzierungskonzept vor, welches auch Garantien enthalten muss, damit das Kartenhaus der Stadionfinanzierung nicht nach der Wahl zusammenbricht und die Stadt weiter in die Verschuldung treibt. Für das vom Land bereitgestellte Geld, für die immer wieder verschobene Kieselrotsanierung, das ja nun wieder zurücküberwiesen wurde, muss die Stadt alleine 18.000 Euro an Zinsen aufbringen. Die bisherigen Aufwendungen der Planungen für die Stadionrenovierung und der Neubau dürften ein vielfaches betragen. „Bis jetzt haben wir in der ganzen Angelegenheit nur draufgezahlt“, so Bauausschussmitglied Lydia Zellerhoff.

Mehr draufzahlen wird die Stadt auch bei der zukünftigen Unterhaltung des Bagnos. 200.000 Euro, die für zwei Jahre von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die Unterhaltung des Bagnos ausgezahlt werden, sollen in die Gesellschaft zur Förderung des Steinfurter Bagnos e. V. einfließen. Zwar sei dies grundsätzlich ein guter Ansatz, die Folgekosten dauerhaft aufzubringen, dass aber in Summe mit Hilfe dieses Kapitals nur 20.000 Euro jährlich von der Gesellschaft aufgebracht werden können ist bedenklich. „Damit wäre der Plan, einen Großteil der laufenden Kosten über einen Förderverein zu finanzieren Makulatur, aber ein mittlerweile bekanntes Steinfurter Phänomen”, kommentierte Gebhard Niehus mit Verweis auf die teuren Bagnokonzerte.