Bagno-Hotel /
Erschließung des geplanten Wohn- und Einzelhandelsstandorts am Baumgarten /
Abschied vom Stadion für “lau”


2004-07-19 Bericht der Mitgliederversammlung

“Es ist ein Armutszeugnis des Stadtrates, dem Betreiber der Bagno-Gaststätte zunächst für ein 150-Betten-Hotel Baurecht zu verschaffen und wenige Minuten später bei durchaus berechtigter Kritik an seiner Betriebsführung kräftig Applaus zu spenden.” In der Mitgliederversammlung der GAL Steinfurt wurde an der Entscheidung des Rates für einen Hotel-Neubau im Bagno deutliche Kritik geübt. “Was will man dem Bagno eigentlich noch alles zumuten”, fragte Mustafa Tunceli in die Runde. Die Innenstadt und die ansässigen Geschäfte, Gaststätten und Cafés würden von einem solchen Hotel nicht profitieren. “Das privatwirtschaftliche Interesse eines Einzelnen ist hier deutlich über das Recht der Allgemeinheit und den Schutz der Natur gestellt worden”, so Gerd Beckmann. Für die GAL habe seit jeher festgestanden, dass ein Hotel-Neubau in die Nähe zur historischen Altstadt und zum Zentrum Burgsteinfurts gehört. “Die Entscheidungen der Ratsmehrheit in den letzten fünf Jahren haben zu einer erheblichen Vernutzung des Bagnos geführt”, betonte GAL-Fraktionssprecher Christian Franke. Man sei mit dem Baudezernenten des Kreises, Franz Niederau, einer Meinung, dass eine Entscheidung für den Hotel-Neubau inmitten des Bagnos ein erheblicher Fehler sei.

Auf großes Verständnis stieß innerhalb der GAL-Mitgliederversammlung die Sorge von Anliegern des Laudamms zur Erschließung des geplanten Wohn- und Einzelhandelsstandorts am derzeitigen Sportzentrum im Stadtteil Burgsteinfurt. Gebhard Niehus: “Die vorgelegte Verkehrsuntersuchung muss dringend nachgebessert werden – gerade mit Blick auf die Knotenpunkte am Veltruper Kirchweg und an der Leerer Straße.” Sollte die bisherige Planung wirklich umgesetzt werden, seien massive Belastungen auch für die Horstmarer Straße zu erwarten. Hinzu kämen die finanziellen Folgen für die Stadt. “Vom Stadionneubau für lau, wie von CDU und SPD immer propagiert, kann seit der letzten Woche keine Rede mehr sein.” Einige hunderttausend Euro werden wohl zu dem ohnehin geplanten Eigenanteil von 520.000 Euro hinzukommen – das Ende der vollmundigen Ankündigungen von Investoren und Ratsmehrheit”, kritisierte Lydia Zellerhoff. Noch nicht abzusehen, seien die Auswirkungen auf die Innenstadt. Wenn K+K seine Filiale am Wippert schließe und auch ‚schlecker’ betroffen sei, sterbe ein ganzer Arm des Burgsteinfurter Zentrums wohl endgültig.

Zufrieden waren die GAL-Mitglieder mit dem bisherigen Verlauf des Bürgermeisterwahlkampfes für Ingeborg Rowedda. “Die Steinfurter stellen fest, dass mit Ingeborg eine echte Alternative zur Wahl steht, die Nähe zur Stadtverwaltung schaffen wird.”