Profile, ‘Regionalstelle für Frauen und Beruf’, betreibt Wirtschaftsförderung pur.


2004-08-16

An der Eingangstür hängt ein Plakat mit der Aufschrift “Chefin” und Ingeborg Rowedda, Bürgermeisterkandidatin der GAL Steinfurt, schmunzelt. Hier bei ‚Profile’, der ‚Regionalstelle für Frauen und Beruf’ am Viefhoek im Stadtteil Burgsteinfurt werden ihre eigenen Themen und Anliegen professionell bearbeitet: Qualifizierung von Frauen, Existenzgründungen, Förderung von Mädchen und Unterstützung von Unternehmerinnen.

“Hier wird ein enormes Maß an Wirtschaftsförderung geleistet”, flüstert sie ihren Begleitern, den Mitgliedern von GAL-Fraktion und Vorstand zu. In der Geschäftsstelle herrscht emsiges Treiben. Franziska Lengers, Leiterin der Regionalstelle begrüßt die Gäste herzlich. Man kennt sich. Mitarbeiterin Jutta Laumann braucht noch etwas Zeit, e-mails müssen verschickt, Anträge vervielfältigt und Ideen verbreitet werden.

Angekommen im Besprechungszimmer geht es gleich zur Sache: “Bei der Qualifizierung von Frauen in Gesundheitsberufen wollen wir mit Dir zusammenarbeiten”, erklärt Franziska Lengers der GAL-Bürgermeisterkandidatin, die zur Zeit noch als Geschäftsführerin von Mobilé tätig ist. Sie berichtet über Existenzgründungen und Qualifizierungsmaßnahmen. Und sie bezieht deutlich Position für die Ich-AGs: “Jeder Mann und jede Frau, die den Mut hat, sich selbständig zu machen, sollte gefördert und unterstützt werden.” Man ist sich einig, dass es in Deutschland bislang daran mangelt, Menschen das Recht zuzugestehen, mit einer solchen Idee auch scheitern zu dürfen.

“In anderen Ländern wie den USA oder Kanada wird man dadurch nicht gleich zum Versager abgestempelt”, weiß Rowedda zu berichten. Die Mitarbeiterinnen der Regionalstelle sprudeln vor Ideen für die weitere Arbeit: “Wir wollen mit Betrieben und Unternehmern weitere Projekte auf den Weg bringen”, so Jutta Laumann. Gerade junge Frauen sollen ermutigt werden, gewohnte Trampelpfade zu verlassen, um ihre Chancen zu nutzen. “Berufe zum Begreifen”, ein Projekt der Beratung junger Frauen bei der Berufsauswahl soll nun auf die Beine gestellt werden.

Dass ‚Profile’ Wirtschaftsförderung im eigentlichen Sinne betreibt, ist im Gespräch unbestritten. Ingeborg Rowedda will die Förderung junger Frauen in Steinfurt weiter vorantreiben – ihre Ideen kommen an: “Schreib das auf, die Idee ist gut”, denkt Jutta Laumann schon an die Umsetzung. Und Frauen in Führungspositionen? Auch ein Thema von ‚Profile’. In der Stadt Steinfurt immer noch Mangelware – abgesehen von einigen Unternehmerinnen, deren Zusammenarbeit verstärkt werden könnte. Vielleicht durch eine Bürgermeisterin? Im Rausgehen blicken alle Beteiligten noch mal auf das Plakat mit der Aufschrift “Chefin”.