18.02.2005 Leserbrief zum Thema Stadion/Baumgarten

In Steinfurt läuft der Ball nicht rund, auch wenn die Berichte um das neue Stadion dies vermuten lassen. Ob die Stadt nun 785.000 Euro städtischer Anteil plus 35.000 Euro für Begrünung plus Planungskosten plus 40.000 Euro jährlicher zusätzlicher Pacht, plus 90.000 Euro für den Kampfmittelräumdienst plus, plus… Man kann es halt drehen und wenden wie man gerne möchte, es kostet in jedem Fall Geld. Geld, das die Stadt zur Zeit nicht hat. Schon für die Umgestaltung des Bagno operierte man mit leeren Kassen, hier wird allerdings immer noch kräftig nachgeschoben, 35.000 Euro für den neuen Kulturkreis plus Reparatur des teuren Steinway-Flügels plus 15.000 Euro fehlender Eintrittsgelder plus 10.000 Euro für den Neuanstrich der Türen der Konzertgalerie usw… Nein die Schließung des Steinfurter Freibades passt nun nicht in die Diskussion, wissen CDU und SPD doch genau, dass die Stadt quasi insolvent ist und im nächsten Jahr die Haushaltsführung eh vom Kreis übernommen wird. Soll der dann lieber Bäder, Büchereien und andere Einrichtungen dicht machen. Für das neue Stadion heißt es jedenfalls: „Augen zu und durch die Wand!“

Kaum ein Bedenken zum Projekt Baumgarten wurde bis heute aus dem Weg geräumt, auch nicht durch das neue Gutachten. Im Gegenteil: hier wurde noch einmal auf den Kaufkraftabfluss aus der Innenstadt und auf weitere mögliche Geschäftsaufgaben hingewiesen.

Nach jahrelangen Diskussionen und mehreren gescheiterten Versuchen, in Burgsteinfurt eine Neue Mitte zu verwirklichen, wie die Konzentration mehrerer Discounter an der Ochtruper Straße, die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes und das Projekt Steinfurter Tor, wirkt die Innenstadt durch ihre Leerstände immer trostloser. Gerade jetzt hätte man noch einmal alles Mögliche für eine Vermarktung des Wippert einschließlich Graf-Arnold-Platz unternehmen müssen. Gleiches gilt für die Fläche des ehemaligen Krankenhauses.

Die noch verbliebenen Geschäftsleute in der Innenstadt brauchen jedenfalls ein Zeichen, wo denn nun zukünftig die Burgsteinfurter Mitte verwirklicht wird, ob man auf sie zählt oder nicht – Planungssicherheit anstatt Planlosigkeit.

Gebhard Niehus

Zum hegewinkel 17

Steinfurt