27.02.2005 Pressebericht
Die Diskussion um ein neues Sportzentrum und eine Bebauung des Baumgarten-Geländes in Burgsteinfurt hat in den letzten Tagen erneut hohe Wellen geschlagen. Unterschiedlichste Zahlen, Berechnungen und Kalkulationen machen seitdem die Runde. “Klar ist mittlerweile, dass sich die Aussage des Bürgermeisters vom Montag, der Neubau eines Sportstadions lasse sich über den Haushalt des Jahres 2005 abwickeln, seit Mittwoch schon nicht mehr haltbar ist: So präsentierte er in der Ratssitzung Erhebungen, dass dieses Projekt die Stadtkasse in jedem Jahr mit 52.000 oder gar 63.000 Euro belastet – und zwar für die übliche Laufzeit solcher Kredite von 40 Jahren”, so GAL-Ratsfrau Monika Folkens.
Im Jahr 2005 sollen es gar bis zu 91.000 Euro zusätzlicher Kosten sein. Die GAL: “Um es greifbar zu machen: 10 Prozentpunkte Steuererhöhung beim Hebesatz für alle Grundstückseigentümer und Mieter allein für den Stadionneubau in diesem Jahr – nachträglich eingefordert durch die Stadt.” Dass die CDU den Versuch unternommen hat, das von ihr, dem Bürgermeister, der SPD und den Bündnisgrünen mit Klauen verteidigte Vorhaben durch eine offensichtlich zugespielte Anfrage im Rat aus dem Kreuzfeuer der Kritik zu retten, ist mehr als offensichtlicher Klamauk. Dass der Bürgermeister sich um eine ehrliche Beantwortung der Fragen bemüht hat, ehrt ihn – die Wünsche und Vorstellungen der CDU wurden wohl bei weitem nicht erfüllt.
Wie wenig vertrauenserweckend die Aussagen der Investoren sind, kann an einem Beispiel aufgezeigt werden: Am Dienstag noch behauptete der Vertreter der Investoren, Herr Werner Otto, in der Versammlung der Werbegemeinschaft Burgsteinfurt, dass von den rund 80 Beschäftigten der Firma Holz die Hälfte in Steinfurt ihren Wohnsitz hat. Am Donnerstag dann die Offenbarung durch den Bürgermeister: Gerade einmal 20% der Holz-Beschäftigten kommen aus der Kreisstadt. Eine zu vernachlässigende Fehleinschätzung durch den zuverlässigen Partner? “Wohl nicht, wenn man bedenkt, dass sich die ursprüngliche Zusage der Investoren ‚für das Geld, das die Stadt im Haushalt veranschlagt hat, bauen wir euch ein neues Stadion an der Liedekerker Straße’ in Erinnerung ruft.
Mittlerweile sind aus den 520.000 Euro Zuschuss satte 990.000 Euro geworden, 40.000 Euro mehr soll die Stadt jedes Jahr an Pacht an das Fürstenhaus zahlen. Und auf rund 100.000 Euro Einnahmen durch die Vermarktung des ehem. Bauhof-Geländes in Burgsteinfurt soll die Stadt zusätzlich verzichten. Der Bürgermeister hat diese Summe in seiner Berechnung nicht berücksichtigt. Hier soll schließlich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) untergebracht werden. Umbaukosten: 80.000 Euro.