Anlieger lehnen Jugendtreffpunkt am Spielplatz Woortstraße ab


20.06.2005 Bericht vom Ortstermin

Der Spielplatz an der Woortstraße besitzt besonderen Reiz: Große, alte Bäume sorgen für eine hervorragende Beschattung, die Spielgeräte sind abwechslungsreich und in gutem Zustand. Und dennoch wird er von vielen Eltern nicht mehr aufgesucht: „Herumliegende Scherben und pöbelnde Jugendliche lassen mich einen großen Bogen um den Platz machen“, so eine Mutter. Gar von herumliegenden Spritzen war am Montagabend während eines Ortstermins der Grün-Alternativen Liste (GAL) die Rede. Auf der anderen Seite stehen 12 Jugendliche, die sich für sich und ihre Freunde einen wetterfesten Treffpunkt wünschen und ehrlich versichern, hierfür viel Engagement bei der Herstellung einbringen zu wollen. „Wir können versprechen, dass wir auch später den anfallenden Müll beseitigen und den Platz in Ordnung halten“, so ihr Angebot – und ihr Wunsch: „Ein Platz, an dem wir anderen nicht auf die Nerven gehen und der nicht weit von der Innenstadt entfernt liegt, denn irgendwo müssen wir doch hin“.„Wir wollen dafür sorgen, dass der berechtigte Wunsch der jungen Leute umgesetzt werden kann – hier oder an anderer Stelle“, erklärte GAL-Frau Lydia Zellerhoff. Immer wieder werde von Jugendlichen und deren Eltern bemängelt, dass man vergeblich nach geeigneten Treffpunkten in Steinfurt suche: „Alle wollen, dass wir uns gerade nicht vor der eigenen Haustür zusammenfinden“, brachte einer der Teilnehmer das Dilemma auf den Punkt. Der Spielplatz an der Woortstraße sei jedoch nicht der geeignete Platz für einen Jugendtreff, betonten auch die Mitglieder der GAL: „Der Spielplatz hier muss den Kindern vorbehalten bleiben.“ So will man sich nun noch vor den Sommerferien mit den Jugendlichen treffen, um gemeinsam über andere Treffpunkte nachzudenken. Das Angebot der GAL, die Jugendlichen bei der Umsetzung ihres Wunsches auch finanziell zu unterstützen, bleibt natürlich bestehen. Denn: „Auch wenn sich einige nicht mehr daran erinnern, als Jugendlicher sitzt man nicht so gerne zwischen Mama und Papa auf dem Sofa. Deshalb braucht’s verträgliche Alternativen“, so GAL-Fraktionssprecher Christian Franke.

Die GAL-Fraktion im Gespräch mit Anwohnern und einer Gruppe Jugendlicher
Foto: GN