02.08.2005 PresseberichtWas wird aus dem BWS-Gelände zwischen Meer- und Münsterstraße? Mittlerweile ist klar, dass der Investor, Max Stroetmann aus Münster, hier Verkaufsflächen für ein sog. E-Center und weitere Fachmärkte schaffen will. „Entscheidend ist, ob dadurch verlorene Kaufkraft aus den umliegenden Gemeinden zurückgewonnen werden kann und dass die Risiken für den bestehenden Einzelhandel in Steinfurt kalkulierbar bleiben“, erinnerte GAL-Ratsfrau Lydia Zellerhoff am Dienstagabend in Münster-Hiltrup. Dort nahmen Vertreter von Ratsfraktion und Stadtverband der Grün-Alternativen Liste das dort vor einem Jahr eröffnete E-Center mitsamt der übrigen neu angesiedelten Filialen in Augenschein: u.a. die Drogeriekette Rossmann, ABC-Schuhe, den Modediscounter KiK und den Lebensmitteldiscounter Plus.Gut sortiert und hell erscheint das E-Center, die Angestellten sind aufgeschlossen und freundlich. Auf 2.500 qm bietet Edeka hier seine Waren an, auf zwei Dritteln der Fläche werden Lebensmittel angeboten, ein Drittel bleibt sog. ‚Non-food-Produkten’ vorbehalten. Für Steinfurt plant der Investor eine Verkaufsfläche von insgesamt 4.000 qm – „auf fast der Hälfte der Fläche werden wohl Artikel wie Aktionsware, Bekleidung oder Elektroartikel angeboten – und gerade diese bedeuten eine erhebliche Gefährdung für den heimischen Handel“, so Gebhard Niehus. Rund 50 Angestellte hat das E-Center in Hiltrup, rund zwei Drittel von ihnen sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. „Vandalismus und Ruhestörung? Bislang Fehlanzeige“, erfuhren die GAL-Vertreter in den Gesprächen vor Ort.„Das BWS-Gelände darf nicht zu einer weiteren Industriebrache verkommen“, hob GAL-Vorstandssprecherin Ingeborg Rowedda hervor. Dennoch wurden die Bedenken der GAL dem derzeit für Steinfurt geplanten Vorhaben gegenüber während des Ortstermins in Hiltrup untermauert: „Es sind erhebliche Zweifel angebracht, ob durch ein solches Konzept Kaufkraft aus dem Umland zurückzugewinnen ist. Durch Kaufkraftverschiebungen innerhalb Steinfurts würden nur die vorhandenen Einzelhändler massiv in Mitleidenschaft gezogen“, so GAL-Fraktionssprecher Christian Franke. Daher sei gerade die Frage weiterer Fachgeschäfte auf dem Gelände ebenso entscheidend wie eine hochwertige Gestaltung und eine optimale Anbindung an die Innenstadt. „Es muss mit allen Kräften verhindert werden, dass das BWS-Gelände zu einem reinen Kofferraumstandort wird“, so Ute Nefigmann. Die GAL wird anregen, dass sich Vertreter aller Fraktionen ein Bild von der Situation in Münster-Hiltrup machen. „Am Ende muss eine Entscheidung stehen, die Steinfurt als Mittelzentrum stärkt, den vorhandenen Fach- und Einzelhandel jedoch nicht ruiniert.“