Dirk Wigant, Erster Beigeordneter zu Gast: “Rund 2.500 Menschen leben in Steinfurt in so genannten Bedarfsgemeinschaften, die Hartz IV beziehen”
Eindringlicher Appell: “Wir dürfen den TB Burgsteinfurt nicht im Regen stehen lassen!”


22.02.2010 Fraktionsbericht


“Dass man über die Bezieher von Hartz IV auch sachlich diskutieren kann, ist die wohl wichtigste Erkenntnis und meine größte Freude”, so einer der Gäste in der GAL-Fraktionssitzung am Montagabend. Dirk Wigant, Erster Beigeordneter der Stadt, war der Einladung der GAL gefolgt, um die Fraktion und interessierte Bürger über die aktuelle Situation in Steinfurt zu informieren. Dazu gab es für betroffene Anwesende aus der Runde auch noch einige Tipps zur Erlangung eines Brückenjobs oder zu angemessenen Kosten für eine Mietwohnung. “Rund 2.500 Menschen leben in Steinfurt in so genannten Bedarfsgemeinschaften, die Hartz IV beziehen – ein leichter Anstieg im Vergleich zu den letzten Monaten”, berichtete Wigant zu Beginn seiner Ausführungen. Das städtische Sozialamt betreue jeden Einzelfall mit der erforderlichen Sachkenntnis, um immer wieder auch Hilfestellung anzubieten. So soll, berichtete der erste Beigeordnete, auch der Umzug in kleinere, den Vorgaben der Gesetze entsprechende Wohnungen, auf das unbedingt Notwendige beschränkt bleiben: „Hier schauen unsere Mitarbeiter stets sehr sorgfältig hin.“ 60 Quadratmeter Wohnfläche stehen einem Paar zu, der Mietpreis muss den ortsüblichen Mieten entsprechen. Gleichzeitig werden 190 Brücken- oder Integrationsjobs in Steinfurt vorgehalten: “Sie sollen die Arbeitsbereitschaft der Betroffenen oder den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt sicherstellen”, so Wigant. Wichtig war ihm noch einmal klarzustellen, dass die Aufnahme eines so genannten 1 Euro-Jobs eine einvernehmliche Lösung voraussetze: “Solche Vereinbarungen werden nur auf beiderseitigem Wunsch von Stadt und Hartz IV-Empfängern getroffen, es wird niemand zu einem solchen Job gezwungen.”

Einen eindringlichen Appell gab die GAL Wigant mit auf den Weg: Der TB Burgsteinfurt benötige die tatkräftige Unterstützung der Verwaltung. “Für ein halbes Jahr steht die Kreissporthalle wegen Reparaturarbeiten nicht zur Verfügung. Es wird höchste Zeit, den ehrenamtlich Aktiven dabei zu helfen, die Fortsetzung ihrer Sportangebote in dieser Zeit sicherzustellen”, forderte Gebhard Niehus. Wigant berichtete von Abstimmungen mit anderen Sportvereinen, um freie Hallenkapazitäten hierfür zu sichern: “Ich setze darauf, dass es dem Stadtsportverband, hier etwas für den TB zu erreichen.” Die GAL wird hier am Ball bleiben, “wir dürfen den TB nicht im Regen stehen lassen”, brachte Niehus die Position seiner Fraktion auf den Punkt.