Müllentsorgung – “Das Wiegesystem ist gescheitert.” /
GAL will unter Beteiligung der Bürger eine Neugestaltung der Abfallentsorgung bis 2014

30.08.2010 Fraktionsbericht

“Einer Verdopplung der Gebühren an den Wertstoffhöfen erteilen wir eine klare Absage!” Die GAL kann in den Vorschlägen der Stadtverwaltung kein geeignetes Konzept erkennen, für mehr Gerechtigkeit bei den Müllgebühren zu sorgen. Ganz im Gegenteil: “Wer solch saftige Gebührenkeulen zückt, darf sich nicht wundern, wenn demnächst noch mehr Müll illegal in Wäldern und anderswo im Außenbereich entsorgt wird”, warnte Dirk Haugwitz. Die von der Verwaltung im Gegenzug erhoffte Senkung der Grundgebühr sei keineswegs sichergestellt und werde sich womöglich schon ungeahnt schnell wieder in Luft auflösen. Auch die in der Fraktionssitzung anwesenden Gäste sprachen sich mit Nachdruck gegen die Gebührensteigerung von 100 Prozent aus. “Es sei denn, man will die Bürger abschrecken, den Wertstoffhof aufzusuchen. Erneut wurde von der GAL ein schon oft kritisierter Missstand an den Wertstoffhöfen erneuert: die laxe und fast schon gleichgültige Kontrolle bei der Anlieferung: “Hier muss endlich konsequent und sauber gearbeitet werden! Die Rechnung zahlen schließlich alle Gebührenzahler in Steinfurt”, bemängelt die GAL.

Auch mit Blick auf die Neuausschreibung der Müllentsorgung in Steinfurt im Jahr 2014 erwartet die GAL eine objektive und breit angelegte Information der Bürger: “Nur danach zu fragen, ob man am Wiegesystem festhalten will oder nicht, reicht uns nicht aus”, fasste Dr. Martin Drerup die Diskussion zusammen. In der Fraktion setzte sich am Montagabend bereits eine Überzeugung durch: Gebhard Niehus brachte die Meinung auf den Punkt: “Das Wiegesystem ist gescheitert. Leider.” Heute stehe man an einem anderen Punkt als bei der Einführung “und das muss in der Bewertung berücksichtigt werden”, so Niehus. So könne Müllvermeidung auch durch unterschiedliche Volumen der Tonnen und entsprechend gestaltete Gebühren gefördert werden. “Nur durch das Wiegesystem bedingte Kosten für Personal, Erfassung und Abrechnung entsorgter Müllmengen könnten durch eine konventionelle Abfuhr vermieden werden und zu einer Reduzierung der Gebührenlast führen”, sieht GAL-Fraktionssprecher klare Vorteile in einer Neugestaltung der Abfallentsorgung. Zunächst einmal sei hierzu die Meinung der Bürger einzuholen.