03.11.2010 Pressemitteilung
“Wenn demnächst in Nordwalde und damit in unserer unmittelbaren Nähe Erdgasbohrungen vorgenommen werden mit dem Ziel, in die Erdgasförderung einzusteigen, dann sollten bei uns alle Alarmglocken schrillen.” Die GAL begleitet das Vorhaben der Exxon Mobil Deutschland, in der Bauernschaft Scheddebrock im Festgestein gebundenes Gas förderbar zu machen, mit enormer Skepsis: “Gerade die prekäre Lage des betroffenen Standortes in seiner unmittelbaren Nähe zum Grundwasserreservoir Münsterländischer Kiessandzug erfordert unser Handeln”, erläutert GAL-Ratsmitglied Gerald Müller. “Denn auch die Stadtwerke Steinfurt bedienen sich mit dem Förderbrunnen Ahlinteln dieser Trinkwasserquelle. Der Einfluss der bei der Bohrung eingesetzten Chemikalien auf solche Grundwasservorkommen ist nicht untersucht und somit mit hohen Risiken verbunden.” Aus den USA weiß man, dass dort in den letzten Jahren ein wahrer ‘Gasrausch’ entstanden ist – die dadurch entstehenden Schäden für Natur und Umwelt werden jedoch erst jetzt untersucht und dokumentiert. Müller: “Erste Berichte werden nicht vor 2012 fertig sein.”
Wenn nun Exxon Mobil im Scheddebrock auch das Münsterland für die Erdgasförderung nutzbar machen will, ist enormer Anlass zur Sorge geboten: “Die Genehmigungsbehörden mit dem aktuellen Bergrecht sind auf solche Prozesse nicht vorbereitet und es fehlen bislang gesicherte Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen”, so GAL-Fraktionssprecher Christian Franke. Dass Steinfurt nach dem formalen Verfahren des Bergrechts nicht offiziell berechtigt sei, Einspruch zu erheben, ist für die GAL unerheblich: “Wir wollen, dass der Stadtrat und die Öffentlichkeit solide und umfassend über die mit der Erdgasbohrung verbundenen Risiken informiert sind.”
Dass eine entsprechende gemeinsame Initiative von SPD und GAL im Haupt- und Finanzausschuss in der letzten Woche von der Verwaltung wie auch von den anderen Fraktionen positiv aufgegriffen wurden, erfreut die GAL-Fraktion. Schon in der nächsten Sitzung des Rates sollen Fachleute gehört werden. Die GAL hat hierzu erste Kontakte der Stadt zur Interessengemeinschaft gegen die Gasbohrung im Scheddebrock vermittelt. “Auch wenn die Risiken zur Zeit noch so unbegreiflich erscheinen”, erläutert Franke, “müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen, das Trinkwasser in Steinfurt sauber zu halten!”