GAL lobt das große Angagement der Stolperstein-Initiativgruppen.
Erdgasbohrungen der Firma ExxonMobil müssen kritisch beleuchtet werden.
Westtangente: Landwirte stellen sich weiterhin quer!

08.11.2010 Fraktionsbericht

Große Anerkennung formulierten die Mitglieder der GAL-Fraktion den Stolperstein-Initiativgruppen in beiden Steinfurter Stadtteilen gegenüber: Am Wochenende wurden in Burgsteinfurt zur Erinnerung an 16 ehemalige jüdische Mitbürger, die dem Holocaust der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen waren, weitere Stolpersteine verlegt. Gestern Abend konnte in Borghorst die neu gestaltete Gedenkstätte am Standort der ehemaligen jüdischen Synagoge der Öffentlichkeit übergeben werden. „Durch diese Initiativen wird ein unvergleichlicher Beitrag zur Erinnerung und zum Gedenken an Menschen geschaffen, die zur Gesellschaft in unserer Stadt gehörten und die niemals in Vergessenheit geraten dürfen“, so die GAL. Dass sich die ehrenamtlich Aktiven in beiden Initiativgruppen mit so viel Akribie und Engagement dieser wichtigen Aufgabe widmen, verdiene den Dank aller und großen Respekt.

Mit großer Sorge verfolgt die GAL hingegen die auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Nordwalde beabsichtigten Erdgasbohrungen der Firma ExxonMobil. „Ist eine Probebohrung erst einmal genehmigt, dürfte es nicht mehr weit hin sein bis zu einer Probeförderung und schließlich zur Erdgasförderung mit bislang nicht absehbaren Folgen für das Trinkwasser und die Umwelt“, fordert GAL-Fraktionssprecher Christian Franke dazu auf, sich fachkundig und umfassend über die Risiken dieser in Deutschland noch jungen Technologie auseinanderzusetzen. „Wer sich jedoch mit dieser Thematik und den dazu veröffentlichten Untersuchungen auseinandersetzt, den erfasst das Gruseln“, so die GAL. Dass sich der Stadtrat in einem ersten Schritt am heutigen Abend informieren lässt, sei ausdrücklich zu begrüßen. „Schließlich sichert der Münsterländische Kiessandzug auch unsere Trinkwasserversorgung. Die Konsequenzen der Bohrungen könnten auch an Steinfurt nicht spurlos vorübergehen.

Dass sich die Landwirte in Sellen weiterhin der geplanten Westtangente quer stellen, begrüßt die GAL-Fraktion. Die zur Zeit kursierenden Ansätze der Tangenten-Befürworter zu Anschlussstellen an der Kral-Wagenfeld-Straße oder zur Verkürzung der Trasse bis zur FH zeuge deutlich von einer wirren Straßenplanung. „Dass die Stadtverwaltung in acht Wochen nicht dazu in der Lage ist, eine gemeinsam Anfrage von FDP, FWS, Grünen, Linken und GAL zu einem Abstimmungsgespräch zur Tangenten-Planung zu beantworten, muss als abenteuerlich bewertet werden“, kritisiert Gebhard Niehus.