16.01.2012 Fraktionsbericht
Den offenen Ganztag der Graf-Ludwig- und der Willibrordschule kann man getrost als grandiosen Erfolg bezeichnen: “Zur Zeit betreuen wir hier im ehemaligen Gemeindezentrum 92 Kinder aus beiden Grundschulen, ab dem Sommer könnten es mehr als 110 Kinder sein”, berichtete Leiterin Katja Jostbeerens am Montagabend bei einem Besuch der GAL-Fraktion. Weniger grandios stellen sich derzeit jedoch die räumlichen Gegebenheiten dar, mit denen Jostbeerens und ihr Team an jedem Tag kämpfen müssen: das Gebäude platzt schon jetzt mit über 90 Kindern aus allen Nähten, ein Ausweichen in andere Räumlichkeiten gehört momentan zum Alltag. “Dass eine Halle zu einem weiteren Gruppenraum umgestaltet wurde, zeugt von der Kreativität des Betreuungsteams, kann und darf aber auch keine Dauerlösung sein”, erklärte GAL-Ratsherr Gebhard Niehus. Elternvertreter Robert Nitzsche wies auf weitere Mängel hin: sowohl die sehr kleine Küche sei für die Zubereitung und Ausgabe von 100 Mittagessen nicht geeignet, mit vier Toiletten für alle Kinder und Betreuer stelle sich auch hier das Angebot als vollkommen unzureichend dar. “Als wir vor fünf Jahren mit 25 Kindern starteten, reichte das Vorhandene vollkommen aus, mittlerweile haben wir auf Bitten der Stadt hin vier Gruppen eingerichtet, ausreichend Anmeldungen für eine fünfte Gruppe zum nächsten Schuljahr liegen vor”, berichtet Jostbeerens. Dies sei unter den derzeitigen Bedingungen vollkommen undenkbar – ein– Einschätzung, die auch die GAL in vollem Umfang teilt: “Wir müssen jetzt gemeinsam handeln”, forderte GAL-Fraktionssprecher Christian Franke: “alle Ratsfraktionen sollten sich vor Ort informieren, der Sanitärbereich muss umgehend angemessen ausgestattet werden und dann ist zu prüfen, auf welchem Weg optimal Ausweichräume am Gemeindezentrum geschaffen werden können”. Der Haushalt dieses Jahres müsse zwingend die hierfür erforderlichen Gelder bereitstellen. “Dann jedoch müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, Ersatz für die Räume des Gemeindezentrums zu schaffen – hierzu sollte die Verwaltung zügig denkbare Wege entwickeln”, so Gebhard Niehus, “damit die erfolgreiche Arbeit hier nahtlos fortgesetzt werden kann.”
Das Verfahren zum ehemaligen Parkhotel Osthues beschäftigt die GAL-Fraktion weiter intensiv. Was die GALier jedoch vermissen, ist die klare Linie der Politik: “Für uns gilt: gefasste Beschlüsse haben Bestand. Und es gehört sich nicht, diese Beschlüsse auf verschlungenen Wegen aufzuweichen – hinter dem Rücken der Verwaltung und in ominösen Einzelgesprächen mit Investoren”, brachte GAL-Ratsmitglied Gerald Müller die Haltung der GAL auf den Punkt. Es sei erschreckend, wenn nicht mehr die Verwaltung oder auch die Politik im Rahmen eines Ausschusses, sondern einzelne Parteien mit Investoren verhandeln. “Wir fordern alle Beteiligten auf, zu einem geordneten Verfahren zurückzukehren”, so die GAL abschließend.