10.09.2012 Fraktionsbericht
Der Wandel im Einzelhandel geht offenbar auch in Steinfurt unvermindert weiter – das zeigen zwei Planverfahren, die nun der Politik zur Diskussion und Entscheidung vorliegen: für das BWS-Center ist nun die erste, weitreichende Erweiterung beantragt. Auf dem aktuell als Parkplatz zur Gantenstraße liegendem Gelände soll ein Erweiterungsbau entstehen, in dem weitere 1.250 Quadratmeter Verkaufsfläche geschaffen werden. Wegfallende Parkflächen sollen in einer Tiefgarage und durch den Abbruch von zwei Häusern entstehende Flächen ersetzt werden. Die GAL betrachtet den vorliegenden Antrag zurückhaltend: “Die Kaufleute und Kunden erleben alltäglich, dass sich das BWS-Center weniger zu einer Ergänzung der Innenstadt entwickelt hat, sondern viel mehr dazu geführt hat, dass sich Käuferströme massiv verlagert haben”, so GAL-Fraktionssprecher Christian Franke. Wie Birgit Gedenk betonte, trage das BWS-Center jedoch auch dazu bei, Kunden und Kaufkraft für Steinfurt zu gewinnen. Noch sei unklar, welches Sortiment auf den Erweiterungsflächen angeboten werden soll. Für die GAL steht jedoch fest: “Wir wollen hier keine weitere Verschärfung des Verdrängungswettbewerbs erleben, sondern halten nur eine Erweiterung der Angebotspalette im Stadtteil Borghorst für vertretbar”, erläutert Gerald Müller. Ihre Zustimmung zum Auftakt des Verfahrens wird die GAL geben, um bewerten zu können, ob eine Erweiterung hier vertretbar ist.
Am Wippert im Stadtteil Burgsteinfurt sollen Geschäftsflächen im Erdgeschoss zukünftig auch als Wohnflächen genutzt werden können. Die GAL sieht in einem solchen Schritt nur die logische Konsequenz aus einer Veränderung der Innenstädte: “Es ist nicht das erste und noch lange nicht das letzte Verfahren, durch das Eigentümer versuchen werden, nicht mehr geschäftlich genutzte Flächen umzuwandeln”, so GAL-Planungsfachmann Gebhard Niehus. Für die GAL steht fest: “Wir müssen aufhören, sklavisch an Ladenlokalen festzuhalten, die über keine attraktive Lage verfügen und oftmals zu klein sind, um als Geschäftsflächen zu dienen.”
Mit Nachdruck fordert die GAL die Verwaltungsspitze auf, gemeinsam mit den musiktreibenden Vereinen in Borghorst ein tragfähiges Nutzungskonzept für die KvG-Schule zu erarbeiten: “Als Moderator, Organisator und Vermittler ist hier die Spitze der Stadt gefordert, sich konstruktiv und zielgerichtet einzubringen”, so die GAL, die kein Verständnis dafür hat, dass die sich hier für die Stadt bietende Chance nicht zupackender durch die Verwaltung genutzt wird.