Erweiterung BWS-Center wird weitere Leerstände in der Innenstadt schaffen!
Werbegemeinschaft fordert intelligente Lösungen und eine aktive Wirtschaftsförderung.


06.11.2012 Fraktionsbericht

“Wer dem überaus gut florierendem BWS-Center 2.000 Quadratmeter Verkaufsfläche mit innenstadtrelevantem Sortiment zuschlagen will, der schnürt der gebeuteltem Innenstadt die Luft ab.” Die GAL-Fraktion hatte am Montagabend schon klar Position bezogen, bevor Vertreter der Borghorster Werbegemeinschaft in die Sitzung kamen. Gudrun Sestendrup, Peter Timmerhues, Martin Linke und bbb-Vorstandsfrau Ingeborg Rowedda erläuterten ausführlich die Position der Kaufleute: Man wolle Kaufkraft in der Stadt halten, anstatt sie über Geschäftsketten aus Steinfurt abzuziehen, man wolle eine mittelfristige Planung für die Stadt unter Einbeziehung jahre- und jahrzehntelang betriebener Läden und man wolle nicht am BWS Geschäftsflächen schaffen, die in der Innenstadt schon ausreichend vorhanden sein: “Ein shop-in-shop-System vieler kleiner Geschäftsflächen am BWS wäre dramatisch”, so Peter Timmerhues, “denn genau davon haben wir in der Innenstadt ausreichend nutzbare.” Wie Martin Linke betonte, “wird jeder weitere Quadratmeter Verkaufsfläche am BWS-Center an anderer Stelle leer stehen”.

 

 

Daher brauche man “intelligente Lösungen und eine aktive Wirtschaftsförderung, die mit vorhandenen Eigentümern nach Lösungen sucht”, brachte Ingeborg Rowedda die Forderung der Kaufleute auf den Punkt. Heute wisse man, waren sich Werbegemeinschaft und GAL einig, “dass die Sogwirkung des BWS-Centers enormer ist als erwartet und der Brückenschlag zwischen Innenstadt und BWS bislang nicht geglückt ist”. Von Seiten der Kaufmannschaft werde man sich einem Kompromiss nicht verschließen, die GAL wird einen solchen nun für die weitere Beratung der Politik aufbereiten und in die Diskussion einbringen.

 

 

“Wenn es uns gelingen kann, dem Bahnhofsgebäude im Stadtteil Borghorst durch ein Jugendcafé, ein durch den Landesjugendplan finanziertes Jugendkulturprojekt neues Leben einzuhauchen, dann sollten wir diese Chance beim Schopfe packen”, so Sozialausschussmitglied Eva Jürriens. Wenn hierfür keine städtischen Gelder erforderlich seien – umso besser. Dass in einem weiteren Baustein ohne großen Aufwand auch endlich eine überdachte Abstellanlage für Fahrräder von Pendlern eingerichtet werden könne, werde der Bahnhof endlich mit einer sinnvollen, zukunftsträchtigen Nutzung gefüllt. “Wir sollten hierfür zügig alle Weichen   passend stellen”, erklärte die GAL ihre Zustimmung.

 

 

“Wer geglaubt hat, dass private Investoren die Kosten für die Schaffung von Baurecht übernehmen müssen, hat sich wohl getäuscht. Wie wir Politiker auch, die der Verwaltung in dieser Frage bislang vertraut haben.” Gebhard Niehus konnte seinen Ärger kaum bremsen, als er nun erfuhr, dass zum Bebauungsplan Flögemannsesch Kosten im fünfstelligen Bereich angefallen sind, von denen der Investor nicht einen Euro aufbringen muss. “Ehrlichkeit kann man wohl nicht mehr erwarten”, so Niehus.