Die GAL hält die Ansiedlung eines Krematoriums in Steinfurt für denkbar!
Bürgerinformation und Beteiligung des Umweltausschusses beantragt.
Kein finanzieller Spielraum für einen Altstadtmanager mit unklaren Kompetenzen.

22.04.2013 Fraktionsbericht



Die Auseinandersetzung mit Tod und Sterben, mit Möglichkeiten der Bestattung, mit Einäscherung und Feuerbestattungen – auch für die Politik sind solche Themen nicht alltäglich. Das wurde auch in der Fraktionssitzung der GAL schnell klar: Markus Dartmann vom gleichnamigen Bestattungsunternehmen aus Steinfurt war zu Gast, um seine Vorstellungen vom Bau eines Krematoriums auf dem kommunalen Friedhof an der ‚Langen Stiege’ zu erläutern. “Schon seit dem Jahr 2005 sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Standort”, berichtete Dartmann gleich zu Beginn seiner Ausführungen. Zusammen mit fünf anderen Bestattungsunternehmen aus dem Münsterland sieht Dartmann Steinfurt als überaus geeigneten Standort an – insbesondere in Anbetracht der stetig steigenden Zahlen von Feuerbestattungen und der Entfernung zu den nächsten Krematorien in Osnabrück, Hamm und Dülmen. “Perspektivisch”, so Dartmann, “werden 70 Prozent der Bestattungen als Feuerbestattungen durchgeführt”.

Die GAL hält die Ansiedlung eines Krematoriums in Steinfurt für gut denkbar. “Das Gespräch am Montag stellt für uns jedoch erst den Anfang dar, wir erwarten neben einer umfassenden und frühzeitigen Information der Bürger über die Funktionsweise und Immissionen eines Krematoriums eine gründliche Überprüfung jedes denkbaren Standorts”, so Daniel Bracht. Gerade der Standort ‚Lange Stiege’ müsse mit Blick auf die zu erwartende, verkehrliche Belastung kritisch unter die Lupe genommen werden. Die GAL legt Wert darauf, dass in diesem Verfahren in besonderer Weise mit sorgfältig und pietätvoll geplant wird, gleichzeitig größtmöglicher Wert auf Transparenz und Information gelegt wird. Markus Dartmann sagte von seiner Seite Beides zu. “Nun ist die Stadt an der Reihe, hier für eine gute Beteiligung der Bürger zu sorgen”, so die GAL, die schon am Montag entsprechende, vorbereitende Anträge an die Verwaltung auf den Weg gebracht hat.

Dass der Stadtrat schon vor Genehmigung des löchrigen Haushalts 2013 bereit ist, weiteren, freiwilligen Ausgaben den Weg zu bereiten, löst in der GAL-Fraktion nur noch eines aus: ungläubiges Kopfschütteln: 67.500 € sollen nun auf den Weg gebracht werden, um einen Altstadtmanager zu installieren. Gespickt mit Aufträgen, die die Verwaltung selbst erledigen könnte, ausgestattet mit reichlich Kompetenzen und finanziert aus einer völlig leergefegten Stadtkasse. “Dass es für dieses Vorhaben keine rechtliche Grundlage gibt, ist der Verwaltung egal – schließlich hat sie noch immer eine Mehrheit im Stadtrat gefunden, die ihr blind gefolgt ist”, bedauert Fraktionssprecher Christian Franke.

Antrag Beteiligung des Umweltausschusses vom 22.04.2013
Antrag zur Durchführung einer Bürgerinformationsveranstaltung vom 22.04.2013