Krematorium: Anwohner machen ihrem Ärger Luft!
Für die GAL ist der Standort völlig offen.

24.06.2013 Fraktionsbericht

Planungen sensibel auf den Weg zu bringen und die Bürger hieran frühzeitig, ernsthaft und umfassend zu beteiligen – das muss immer stärker Aufgabe von Politik und Verwaltung werden. Der ins Auge gefasste Bau eines Krematoriums am Gelände des evangelischen Friedhofs im Stadtteil Burgsteinfurt sei ein Paradebeispiel für ein Vorhaben, das eben nicht mit der gebotenen Sensibilität und der notwendigen Beteiligung von Bürgern und Anwohnern auf den Weg gebracht worden sei. “Ein Krematorium dokumentiert den grundlegenden Wandel in der Bestattungskultur”, erläutere GAL-Ratsmitglied Gerald Müller während des Besuches engagierter Anwohner des Timmerkamps und der Steintorfeldmark in der Fraktionssitzung der GAL. “Aber ein Krematorium ist eben auch kein Nagelstudio oder eine Pommesbude – zu Recht erwarten die betroffenen Anlieger, dass sie bei derartigen Vorhaben frühzeitig informiert und angehört werden, ihre Bedenken ernst genommen werden.”

“Wir stehen dem Bau eines Krematoriums in Steinfurt grundsätzlich offen gegenüber”, erklärte GAL-Fraktionssprecher Christian Franke, der jedoch unterstrich, dass die GAL durch verschiedene Anträge erfolgreich den Versuch unternommen habe, den angedachten Standort nicht festzuschreiben, sondern ergebnisoffen das gesamte Stadtgebiet in die Planung einzubeziehen: “Ansonsten wäre das Planverfahren schon eröffnet und eine Abkehr vom Standort ‚evangelischer Friedhof’ nur schwer möglich.” Sowohl der beantragte Ortstermin des Fachausschusses wie auch die Bürgerinformation nach den Sommerferien bieten die Chance, einen geeigneten Standort für ein Krematorium zu finden: “Die unmittelbare Nähe zu einer Wohnbebauung ist für uns hierbei allerdings ein Ausschlusskriterium”, stellte Gebhard Niehus für die GAL klar. Dass sich Bürger entsprechend engagieren und ihrer Stimme Gehör verschaffen, wird von der GAL ausdrücklich begrüßt: “Genau diese Mitsprache und Mitwirkung muss Ziel der politischen Bemühungen sein”, so Lydia Zellerhoff. Dass es möglich sein wird, einen anderen, geeigneten Standort für ein Krematorium in Steinfurt zu finden – davon ist die GAL-Fraktion überzeugt.

Überhaupt kein Verständnis hat die GAL dafür, dass nun 150.000 € für die Neueinstellung eines Altstadtmanagers oder eine Erhöhung des Zuschusses an den Bagno-Kulturkreis erfolgen soll. Der Schulpflegschaft des Gymnasium Arnoldinum erklärt man, dass sich die Schaffung einer ordentlichen Versorgung der Schüler in der Mittagszeit verbietet, weil kein Geld vorhanden ist, für andere Wunschprojekte wird das gleiche Geld gerne herausgeschmissen. “Solide wirtschaften konnte die Stadt Steinfurt noch nie, aber eine derartige Doppelzüngigkeit ist schier unerträglich”, so das Urteil der GAL.