09.07.2013 Bericht des Vorstandes
Die Ansiedlung eines Krematoriums in Steinfurt schlägt schon jetzt hohe Wellen – “und das, obwohl bislang noch gar kein entsprechender Bauantrag gestellt ist”, wie GAL-Sprecherin Eva Jürriens berichtet. Nachvollziehbar und verständlich, so der Vorstand der GAL in seiner jüngsten Sitzung, seien jedoch die Aktivitäten der Anwohner am Timmerkamp und der Steintorfeldmark zu den Überlegungen, ein solches Krematorium in unmittelbarer Nähe zum evangelischen Friedhof zu planen: “Sowohl die verkehrliche Erschließung als auch die unmittelbare Nähe zur vorhandenen Wohnbebauung sprechen unzweifelhaft gegen diesen Standort”, so GAL-Vorstandsmitglied Dirk Haugwitz. 300 Unterzeichner einer Bürger-Eingabe sprechen hierzu eine deutliche Sprache.
Dass sich Politik und Verwaltung nach den Sommerferien unabhängig von einem Standort fach- und sachgerecht mit dem Betrieb, möglichen Auswirkungen und den zu erwartenden Konsequenzen auseinandersetzen wollen, begrüßt die GAL ebenso wie die Einladung aller Bürgerinnen und Bürger zu einem solchen Informationsabend (11. September). “Ein Krematorium ist eben kein Gewerbebetrieb wie jeder andere, die steigende Nachfrage nach Einäscherungen dokumentiert aber den signifikanten Wandel in der Bestattungskultur auch in Steinfurt und umliegenden Orten”, machte Martin Theile deutlich, dass sich die Stadt dem Bau eines Krematoriums nicht grundsätzlich verschließen sollte.
Insofern ist die GAL erleichtert darüber, dass sich auch die übrigen Fraktionen dem Antrag der GAL angeschlossen haben, mit dem angedachten Standort nicht ins bauordnungsrechtliche Verfahren zu gehen, sondern zuvor die Meinung der Bürger anzuhören: “Das allein ist schon deshalb bemerkenswert, da die Verwaltung – wie alle anderen Fraktionen – wohl niemals auf die Idee einer standortunabhängigen Bürgerinformation gekommen wären und allein der Antrag der GAL nun dafür gesorgt hat, dass man verwaltungsseitig und politisch offen über die Auswirkungen eines solchen Vorhabens informieren will, bevor man ins Verfahren einsteigt”, stellt der GAL-Vorstand fest.
Für die GAL stellt sich aktuell vielmehr die Frage, ob ein geeigneter Standort zur Ansiedlung eines Krematoriums auf dem Stadtgebiet vorhanden ist: “Wir erwarten, dass die Verwaltung kurzfristig eine Antwort auf die Frage gibt, ob eine denkbare Fläche zur Verfügung steht, die einen gebührenden Abstand zur Wohnbebauung einhält, verkehrlich möglichst störungsfrei zu erreichen ist und vor allen Dingen auch den Ansprüchen der Angehörigen nach einer pietätvollen Einäscherung Verstorbener genügt”, so der GAL-Vorstand nach eingehender Beratung.
Um aber auch im Wettbewerb zur Ansiedlung von Betrieben nicht wieder in Steinfurt den Kürzeren zu ziehen, erwartet die GAL bis zur Bürgerinformationsveranstaltung konkrete Ergebnisse einer Suchflächenanalyse. “Was nämlich nicht nachvollziehbar wäre ist, dass in einem Nachbarort kurzerhand ein Krematorium den Betrieb aufnimmt, Steinfurt aber weiter wieder einmal den Verlust weiterer Gewerbesteuern zu verzeichnen hätte”, formuliert die GAL ihre klare Erwartung an die Stadtverwaltung.