20.02.2014 Eigener Bericht

Für Gerald Müller wird der Platz ein wenig knapp: einen Moment zu spät macht sich der Vorstandssprecher der GAL auf den Weg, um im dichten Gedränge im ‚dampfross’, der neuen Kreativwerkstatt im Bahnhofsgebäude in Steinfurt-Borghorst, einen guten Sitzplatz zu ergattern. Hier hat sich der Stadtverband der GAL mit Freunden und Sympathisanten versammelt, um die personellen Weichenstellungen für die Kommunalwahl am 25. Mai vorzunehmen. Ganz bewusst hat die GAL dazu im Borghorster Bahnhof ‚Station gemacht’: “Dieser Ort steht für Kreativität und Aufbruch – das passt zu uns und zu unserer Politik”, erklärt GAL-Vorstandssprecherin Eva Jürriens gleich zu Beginn. Dass auch das anfängliche Stühlerücken sinnbildlich ist für das, wofür die GAL bei der Wahl des neuen Stadtrates sorgen will, sagen Müller und Jürriens nicht explizit, wohl aber “dass es Zeit ist, die politischen Verhältnisse in unserer Stadt aufzubrechen: in Berlin regieren CDU und SPD als große Koalition, in Steinfurt bestimmen CDU und SPD in der Regel gemeinsam, wohin die Reise geht”, bemängelt Müller. Das sei häufig genug nur bedingt spannend, oftmals aber auch nicht gut für die Stadt. Politik vor Ort biete viele Möglichkeiten, sich einzubringen und Entscheidungen konkret zu beeinflussen: “Es ist doch Quatsch zu behaupten, Kommunalpolitik könne nichts bewegen: von A (wie Abfall) bis Z (wie Zinsgeschäfte) – die Politik am Ort, in unserer Stadt, hat reichlich Möglichkeiten, das Leben in Steinfurt zu gestalten und die Stadt voranzubringen”, bringt Müller die Motivation der GAL auf den Punkt, die nächsten drei Monate zu nutzen, um die Bürger von der eigenen Politik zu überzeugen.

Bei der Aufstellung der Kandidatinnen und Kandidaten für die 19 Wahlbezirke und die Reserveliste setzt die GAL deutliche Akzente: bestimmen bei den anderen Parteien oft genug graue Schläfen oder gar verlorene Haarpracht das Bild, setzt die GAL auf die Beteiligung und Mitsprache junger Leute. Mit Corinna Niehus, Sarah Schöning und Sarah Gövert treten gleich drei Youngster in Wahlkreisen an, Insa Duvos verstärkt mit ihrer Kandidatur auf der Reserveliste das Team der “jungen Wilden”. Mit Stephanie Lechtenberg und Sandra Wegener stellt die GAL weitere junge Bewerberinnen um ein Ratsmandat. Unterstützt werden diese Sechs von Maxie Fischer, Christina Hewing und Jonas Ewering – allesamt Erstwähler und tatkräftige Unterstützer der GAL.

Ohnehin setzt die GAL auf eine gleichberechtigte Entscheidungsfindung von Frauen und Männern: “Die sechs Kandidatinnen der SPD in 19 Wahlkreisen wirken schon eher wie ein Feigenblatt, die kaum wahrnehmbaren drei Kandidatinnen der CDU sind wohl eher als Armutszeugnis zu betrachten”, so die GAL, die selbst in elf der Wahlbezirke mit starken Frauen an den Start gehen wird.

Mit Frank Gläser, Martin Theile und Anke Wolke werden sich weitere, engagierte Steinfurter erstmalig um die Unterstützung der Wähler bemühen. “Wir sorgen für frischen Wind in der Steinfurter Politik”, so die GAL.

“Ob GAL-Umweltpreis, Baumpflanzaktionen, Wasser-und Matschtag in den Sommerferien oder zweiwöchiger, inklusiver Ferienspaß in den Herbstferien – uns ist es in jedem Jahr wichtig zu beweisen, dass Politik mehr ist, als in Sesseln des Rathauses zu sitzen. Wir wollen Steinfurt gestalten und einen wirksamen Beitrag dazu leisten, dass unsere Stadt eine besondere Stadt ist”, fordert GAL-Fraktionssprecher Christian Franke die eigenen Mitstreiter dazu auf, in den nächsten Wochen dafür zu werben, die GAL im neuen Rat stärker zu machen, um den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger mehr Gewicht zu verschaffen.

Es ist 22 Uhr, die Entscheidungen des Abends sind mit beeindruckender Einigkeit getroffen, man erhebt sich von den Plätzen und diskutiert noch in kleinen Kreisen. Gerald Müller genießt diesen Moment. Denn jetzt hat er ein wenig Platz.

Besetzung der Wahlbezirke:

Reserveliste für den Stadtrat: