“Steinfurt 2025” – nur eine Ideensammlung?
Kritik an der Ausbauplanung für die Erschließungsstraße Pferdekamp Süd

05.05.2014 Fraktionsbericht

Bis zum Jahr 2025 ist es noch ziemlich weit hin, in Steinfurt denkt man aber schon ganz konkret darüber nach, welche Wege die Stadt bis zu diesem Zeitpunkt zurücklegen soll. Man spricht von Visionen – und hoffentlich ist hier nicht Altkanzler Helmut Schmidt zu Rate zu ziehen, der mal befand: “Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen”. Im nun betreffenden Prozess zu ‚Steinfurt 2025′ sind schon jetzt viele gute Ideen und Initiativen zusammengetragen worden.

“Das allerdings geschieht auch nicht zum ersten Mal in Steinfurt” stellte GAL-Ratsmitglied Gerald Müller rückblickend fest. Wichtiger als gut moderierte Arbeitskreise oder Foren sei die endlich herzustellende Verbindlichkeit und Zielrichtung derartiger Überlegungen: ob im Stadtmarketing oder beim Projekt Spielleitplanung -Bürgerinnen und Bürger, Jugendliche oder Kinder: beteiligt wurden viele, eingebracht haben sie Zeit, Engagement und viele, wertvolle Ideen. Immer wieder aber bleibt am Ende das Bild eines Fransenteppichs, auf dem wirres Durcheinander und wenig Struktur herrscht. “Steinfurt 2025 ist nun an einer Zwischenstation angelangt und wir wünschen diesem Projekt, dass am Ende die konkrete Umsetzung von Maßnahmen steht und nicht nur eine weitere, bunte Sammlung von Vorschlägen”, so die GAL.

Dass mit dem Neubaugebiet Pferdekamp-Süd ein weiteres Ausufern der Stadt in wertvolle, landwirtschaftliche Bereiche beschlossen wurde, wurmt die GAL weiter kräftig: “Wir bleiben dabei: dieses Neubaugebiet mit 43 weiteren Grundstücken ist nicht nur verzichtbar, sondern überflüssig”, so Eva Jürriens. Die Wohnbaulandpolitik in Steinfurt ist überholt und langfristig für die Stadt und damit für alle Bürger kostspielig und unsinnig. Nun soll der Straßenendausbau für das Baugebiet selber und dessen Erschließungsstraße beschlossen werden. “Und auch diese ist schlichtweg unbrauchbar”, so das Urteil der GAL-Fraktion: über eine sieben Meter breite Fahrbahn sollen die Wohngrundstücke erschlossen werden, in der Verlängerung der Ringelnatzstraße fehlt fast jedes verkehrsberuhigende Element: “Das ist eine freundliche Einladung zur Raserei”, bringt Gebhard Niehus seine Ablehnung auf den Punkt. “Hier muss dringend nachgebessert werden, um zu verhindern, dass die Wohnqualität schon durch die Planung deutlich an Wert verliert”, verweist die GAL auf das gut gelungene Verkehrskonzept im Baugebiet Oranienring. Zu befürchten sei aber, dass CDU und SPD als Motor dieses Vorhabens auch eine unbrauchbare Verkehrsplanung kritiklos mittragen.