01.12.2014 Bericht des Vorstandes
Wenn Menschen nicht mehr weiter wissen, ist es gut, eine Anlaufstelle zu haben. Einen Ort, an dem Gedanken sortiert und Ideen für eine Lösung entwickelt werden können. An der Wasserstraße in Steinfurt-Burgsteinfurt gibt es einen solchen Platz: die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche – zu Hause im Gebäude der ehemaligen Sparkasse an der Kreuzung von Wettringer-, Wasserstraße und Europaring – ist Anlaufstelle für viele, persönlich-belastende Herausforderungen. Tobias Bendfeld, Leiter der Beratungsstelle in Trägerschaft der Diakonie empfing nun Mitglieder des GAL-Vorstands und der Ratsfraktion der GAL, um das vorhandene Angebot vorzustellen und zu erläutern.
Neben der Schwangerschaftskonfliktberatung bietet die Diakonie vielfältige Beratungsangebote für Menschen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. “Wir sind Ansprechpartner für rund 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner im südlichen Kreisgebiet zwischen Altenberge und Ochtrup”, umreißt Bendfeld das Einsatzgebiet der Beratungsstelle. Das Angebot der Beratungsstelle folgt dabei klaren Prinzipien: die erbrachten Angebote sind kostenfrei und freiwillig, also nur im Einvernehmen mit den Betroffenen möglich. Innerhalb von 14 Tagen stehen die 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für einen ersten Termin zur Verfügung, um zu überprüfen, ob die Beratungsstelle die richtige Anlaufstelle ist oder das Anliegen von einer anderen Hilfestelle noch besser bearbeitet werden kann. Frank Gläser von der GAL machte schnell klar, dass gerade in Fällen häuslicher Gewalt oder anderer Notsituationen ein solcher Vorlauf von zwei Wochen kaum hilfreich sei. “Wir können solche Interventionszeiten jederzeit verkürzen – entscheidend ist, welche Informationen uns die Hilfesuchenden übermitteln”, entgegnete Bendfeld.
1.200 Einzelfälle werden mittlerweile in jedem Jahr von der Beratungsstelle begleitet, hinzu kommen vielfältige Angebote für situative Problemsituationen, offene Sprechstunden in 16 Familienzentren, die Begleitung und Betreuung so genannter Lerngruppen für Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren oder für zwölf- und 13jähriger Jungen. “Wir sind”, so berichtet Tobias Bendfeld, “auch Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche, die ohne Wissen ihrer Eltern Beratung in Anspruch nehmen wollen”. Auch hier gelte der besondere Schutz der Ratsuchenden: “Wir halten dicht, sind zur Verschwiegenheit verpflichtet”, garantiert Bendfeld auch jugendlichen Hilfesuchenden absolute Verschwiegenheit.
Aber auch Projekte im Ehrenamt zählen zum Aufgabengebiet der Beratungsstelle: so vermittelt die Diakonie Ehrenamtliche, die Familien in kurzfristigen Belastungsphasen wie der Geburt eines Kindes oder der Betreuung Pflegebedürftiger entlasten: ‚wellcome’, so heißt das bundesweite Projekt, für das fortwährend Unterstützer und Mitarbeiter gesucht werden. Aber auch langfristige Hilfen für Familien benötigen dringende Unterstützung aus der Bürgerschaft: so werden fortwährend Familienpaten gesucht, die Lust und Interesse haben, bedürftige Familien bei der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen: “Hier brauchen wir unbedingt noch weitere Unterstützer”, so Tobias Bendfeld gegenüber der GAL. Wer sich vorstellen kann, Familien in Steinfurt und Umgebung zu unterstützen, sollte sich einfach bei der Diakonie melden: Tel.: 02551-1314, per Mail: