Klimanotstand in Steinfurt!
GAL beantragt weitergehende Maßnahmen

Die Stadt Steinfurt soll den Klimanotstand ausrufen und deutlich mehr gegen den CO2-Ausstoß unternehmen. Das fordert die Fraktion der GAL in einem Antrag an Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer. Damit würde man dem Beispiel vieler Städte weltweit folgen: London hat sich positioniert, Vancouver in Kanada ebenso wie Los Angeles (USA), Anfang Mai auch Konstanz am Bodensee als erste Stadt in Deutschland und vor Kurzem auch Münster als erste Großstadt in NRW. Auch in benachbarten Kommunen wird derzeit über das Thema Klimanotstand diskutiert, zum Beispiel in Ahlen, Ennigerloh, Havixbeck und Nottuln.

Wenn es nach der GAL geht, soll Steinfurt jetzt folgen: „Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher spürbar. Schäden von fast 1 Mrd. € in NRW im vergangenen Jahr sind das allein ökonomisch sichtbare Ergebnis der Folgen des vor allem von Menschen verursachten Klimawandels“, erläutert GAL-Vorstandssprecher Jonas Ewering die Initiative seiner Fraktion. Corinna Niehus von der GAL ergänzt: „Junge Menschen weltweit machen seit Monaten darauf aufmerksam, dass Klimaschutz die wesentliche Grundlage für die Zukunft der Menschen auf diesem Planeten ist.“

Bei sämtlichen Entscheidungen müsse daher zukünftig auch in Steinfurt abgewogen werden, welche Folgen auf das Klima damit verbunden seien und Lösungen gesucht werden, die sich positiv auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz auswirken. Und dabei gehe es nicht darum Wachstum und Entwicklungen zu verhindern, sondern diese unter den Gesichtspunkten der Klima Beeinflussung nachhaltig abzustimmen.

In Steinfurt gibt es bereits seit vielen Jahren gute Initiativen zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt – von der Lokalen Agenda über die Tätigkeit des Klimaschutzmanagements bis hin zu vielen ehrenamtlichen Aktivitäten, sei es im Rahmen der ‚Fairen Woche’ oder durch Eine-Welt-Initiativen. Ein konsequenter Klimaschutz mit allen Beteiligten ist in Steinfurt bislang jedoch noch nicht umgesetzt – „aufgrund der klimatischen Veränderungen ist dieses jedoch zwingend erforderlich“, begründet die GAL ihren Antrag. Daher müßten zusätzliche Anstrengungen erfolgen und bei Entscheidungen stärker auch die Folgen für das Klima bedacht werden.

„Uns ist bewußt, dass der Begriff ‚Klimanotstand’ als radikal aufgefaßt werden kann“, erklärt GAL-Fraktionssprecher Christian Franke. „Es sind neben der weltweit aktiven ‚Fridays for Future’-Bewegung jedoch auch 30.000 Wissenschaftler, die sich hinter die für besseren Klimaschutz streikenden Schülerinnen und Schüler stellen und deutlich entschiedenere Anstrengungen fordern, um die verbindlichen Klimaschutzziele zu erreichen.“ Es müßten auch in Steinfurt alle verfügbaren Optionen genutzt werden, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens noch zu erreichen.

„Entscheidungen müssen so getroffen werden, dass sie zukünftigen Generationen mindestens die gleichen Entscheidungsmöglichkeiten einräumen, wie wir sie heute haben, sie müssen zukunftstauglich sein“, fordert die GAL, dem Schutz des Klimas auch in Steinfurt zukünftig eine besondere Bedeutung beizumessen. Letztendlich gelte: wir haben die Zukunft von unseren Kindern nur geliehen.