Aus der Fraktion vom 01.07.2019
Nach Ansicht der Verwaltung soll die defekte Brücke, die das Bagno mit dem Nünningsweg verbindet vorerst nicht saniert werden. Stattdessen soll der Radverkehr über die Brücke am Blocktor umgeleitet werden. Weiter soll der Nünningsweg eine neue Asphaltdecke erhalten. Dazu wurden Mittel zur Förderung des Radverkehrs beim Land beantragt. Von der ursprünglichen Idee, den Nünningsweg als Fahrradstraße auszubauen, hat die Verwaltung abstandgenommen.
„Hier wird die Sanierung eines Wirtschaftsweges mit Fördermitteln für den Radverkehr finanziert.“ Gebhard Niehus unterrichtete am Montagabend die Fraktion über den Vorschlag der Verwaltung. „Ein schlechter Scherz, könnte man glauben, aber die Bezirksregierung scheint sich wenig darum zu kümmern, wie Fördermittel für den Radverkehr eingesetzt werden.“
Das dem Radfahrer der neue Belag auf dem Nünningsweg zu Gute kommt, ist unbestritten, aber das könne man für jede Straßensanierung anführen. Aber genauso profitiert der motorisierte Verkehr, und dieser wird anschließend wesentlich schneller unterwegs sein. Zurzeit sind keine Maßnahmen zur Temporeduzierung bekannt. Daran soll nach der Sanierung gearbeitet werden, also wenn bauliche Maßnahmen praktisch nicht mehr umsetzbar sind!
Auch die Aussage der Kreispolizeibehörde ist hanebüchen. Sie rät von der Einführung einer Fahrradstraße ab, wörtlich:
„….Da der Verkehrsteilnehmer den Umgang mit Fahrradstraßen und einhergehender Ge- und Verbote nicht geübt ist, dürfte dies in der Folge nicht dafür sorgen, dass die Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert würde. Vielmehr würde aufgrund des Wegfalls des VZ 274-30 eher höher gefahrene Geschwindigkeiten der Fall sein und damit einhergehend zu einer höheren Gefährdung des Radfahrverkehrs führen….“
Die Nachteile in Summe sind aus Sicht der GAL nicht tragbar:
- Die Sanierung oder Erneuerung der Brücke für Fuß und Radfahrer ist in den nächsten 15 Jahren nicht förderfähig, eine Realisierung sieht die GAL daher nicht finanzierbar.
- Mehrere überregional bedeutende Radfahrrouten werden über einen sehr unattraktiven Teilabschnitt der Horstmarer Straße umgelegt.
- Anstelle eines Vorranges und erhöhte Sicherheit für Radfahrer ist eine höhere Gefährdung durch Raser auf dem Nünningsweg wahrscheinlich.
„Ganz sicher werden wir einen solchen Missbrauch von Fördergeldern für den Radverkehr nicht hinnehmen!“ so die Meinung in der Fraktion.