Stärkung der Innenstädte
GAL zeigt Handlungsoptionen auf!

Ein Drittel Leerstand in den Innenstädten – das sollte für die Entscheidungsträger*innen in Steinfurt ein echtes Alarmsignal sein! Es muss zeitnah und konsequent gehandelt werden, um für die Innenstädte eine echte Offensive zu initiieren. “Alte Denkmuster und Lösungsansätze werden nicht ausreichen, um die Zentren zu erhalten und mit Leben zu erfüllen”, ist die GAL Steinfurt überzeugt. Gemeinsam mit dem Technischen Beigeordneten, Hans Schröder, haben sich Vertreter der GAL vor Ort getroffen, um Lösungsansätze für eine Stärkung der Innenstädte zu entwickeln: “Wir benötigen kein Leerstandsmanagement, Leerstand funktioniert von selbst! Den von anderen Parteien geforderten City- bzw. Leerstandsmanager halten wir für wenig hilfreich”, stellt Gebhard Niehus für die GAL fest.

Vielmehr sei zunächst mal festzuhalten, dass die Verödung der Innenstädte ein Ergebnis veränderter Konsum-Gewohnheiten der Menschen ist: die Innenstädte werden auf Umgehungsstraßen umfahren und genau dort haben sich neue Einkaufzentren angesiedelt. “Inklusiv fürchterlich hässlicher Parkplätze, die nur einer Funktion dienen und auch kein Einkaufserlebnis bereichern. Da will man sich nicht lange aufhalten und stattdessen schnell wieder weg”, erläutert Gerald Müller (GAL) im Gespräch mit Hans Schröder. Die GAL ist hingegen überzeugt davon, dass die Innenstädte Orte der Begegnung sein sollten, die Städte sollen wieder Erlebnisräume werden. Dazu gehört wesentlich, dass man gut einkaufen kann, sich gerne aufhält und auch gut wohnt. Daher müssten die Innenstadtbereiche, die in dieser Rolle viele neue Aufgaben bekommen, attraktiver und sichtbarer gemacht werden. Hierzu hat die GAL bereits einige konkrete Maßnahmen entwickelt: durch eine entsprechende Gestaltung der Eingangsbereiche soll u.a. ein Ambiente entstehen, welches Neugierde bei den  Besucher*innen erzeugt: “Es gilt Barrieren abzubauen und die Menschen ins Zentrum zu leiten.”

Auch die wachsende Bedeutung des E-Bikes kann hierbei hilfreich sein. Die Zentren sollten aus den Wohnquartieren gerade im Sinne der Nahmobilität mit dem Rad schnell und gefahrlos erreichbar sein. Ein sicheres Abstellen des Rades muss gewährleistet werden. “Wir möchten die Aufenthaltsqualität mit städtebaulichen Maßnahmen verbessern”, erläutert die GAL ein konkretes Maßnahme-Paket:  große, zurzeit leere Plätze müssen zumindest visuell in kleinere attraktivere Zonen umgestalten werden, ggf. auch über eine bauliche Überplanung von Bereichen oder Randzonen. Dies gilt insbesondere für den Stadtteil Borghorst. “Hierzu sind wir bereits im Gespräch mit der Verwaltung”, informiert die GAL. Ein weiteres Ziel ist, Immobilien in den Zentren aufzuwerten und für den Handel wieder attraktiv zu machen. Viele Immobilienbesitzer sind verunsichert, und scheuen das Risiko, zu investieren. Hier möchte die GAL durch eine Entwicklungsgesellschaft Hilfestellung geben, die auch selber als Investor und Projektentwickler auftreten kann, wenn sich der Besitzer selber nicht in der Lage sieht. Hierzu kann die stadteigene „Steinfurter Energie- und Infrastruktur GmbH“ genutzt werden, die einen entsprechenden Geschäftsauftrag erhalten soll.

“Darüber hinaus braucht es Angebote, die in die Innenstädte locken”, ist die GAL überzeugt: die Wochenmärkte, die in beiden Stadtteilen abgehalten werden, sind aus Sicht der GAL hierbei ein wichtiger Faktor und haben großes Potential, auch Besucher*innen aus dem Umland in unsere Innenstädte zu locken.  Die GAL hat Anfang des Jahres eine Initiative zur Stärkung der Wochenmärkte eingebracht.

“Essentiell wird es sein” – und davon ist die GAL überzeugt, “Familien und junge Menschen wieder als Zielgruppe für die Innenstädte auszumachen und sie nicht als verloren zu glauben.” Jetzt gelte es konkrete Ideen und Maßnahmen zu entwickeln, um genau diesen Menschen zu zeigen, dass sich ein Besuch in den Steinfurter Innenstädten lohnt – etwa über Jugendcafés, Erlebnisgastronomie, frei nutzbare, kreative Räume, Grünzonen und Spielflächen. “Das braucht Gründergeist, Mut, neue Ansätze und gute Kommunikation. Nicht aber rückwärtsgewandte Ideen aus den 80er Jahren”, ist die GAL überzeugt davon, dass nach der Kommunalwahl am 13. September einiges in Bewegung gebracht werden kann.