Wer die Statements und Stellungnahmen vieler Parteien in Steinfurt in den letzten Wochen verfolgt, wird sich verwundert die Augen reiben: alle wollen sich für eine Belebung der Innenstädte stark machen, deutlich mehr Menschen und Kund*innen in die Zentren locken.
„Das alles Klingt befremdlich, da gerade CDU und SPD mit ihren Beschlüssen zur Schaffung des Baumgarten-Zentrums und des BWS-Centers zunächst einmal dafür gesorgt haben, dass die Innenstädte ausgeblutet sind“, stellt die GAL rückblickend fest und bemängelt gleichzeitig, dass es ein wesentlicher Planungsfehler war, nicht für entsprechende Übergänge zwischen Einkaufzentren und Innenstädten gesorgt zu haben: „Das hätte man anders machen können und müssen“, so GAL-Fraktionssprecher Christian Franke.
Es sei nun dringend erforderlich, entsprechende Verbindungen herzustellen und für die Kund*innen interessante Anlaufpunkte in der Nähe der Innenstädte zu schaffen, um zu unterstreichen, dass es lohnenswert ist, die Zentren aufzusuchen. „Die Fachgeschäfte in den Innenstädten benötigen kurzfristig und konkret die Unterstützung der Politik und nicht nur hohle Phrasen“, erklären Corinna Niehus und Ole Franke.
Dass es auch anders geht, zeigt die GAL in einem frischen Antrag auf: der kaum genutzte Parplatz an der Ecke Münsterstraße/ Dumter Straße mit gerade einmal acht Parkflächen könnte eine neue Nutzung erfahren: „Hier kann ein spannender Übergang zwischen BWS-Center und Innenstadt geschaffen werden: Angebote für Kinder und deren Eltern, offene Flohmärkte, musikalische Einlagen und Auftritte, durch Vereine angebotene Snacks und nicht zuletzt auch generationsübergreifende Treffen könnten eine echte Bereicherung für den Platz darstellen und gleichzeitig den Bewohner*innen der Senior*innenwohnanlage die Möglicheit bieten, weiter am städtischen Leben teilzuhaben“, erläutert Ole Franke den Antrag der GAL.
Der Platz ist durch die Abgrenzung zur Straße ein geschützter Raum, so dass vielleicht auf Dauer sogar vorstellbar wäre, dass sich Mehr-Generationen-Gemeinschaften bilden. Immer häufiger leben Familien in Entfernung zu den Großeltern, so dass hier ein Kennenlernen möglich wäre. Den weniger mobilen Senior*innen würde die Möglichkeit gegeben, sich “zurück zu lehnen” und am Stadtleben weiterhin teilzunehmen. Familien mit Kindern hätten einen neuen Anlaufpunkt.
Die GAL ist überzeugt: „Eine Reaktivierung und Stärkung des Zentrums der Innenstadt in Steinfurt-Borghorst wird nur dann eine Chance haben, wenn es gelingt, Übergänge zu erleichtern, Barrieren abzubauen und eine interessante Einladung auszusprechen. Hierfür kann eine Umnutzung des o.g. Parkplatzes eine von sehr wenigen Möglichkeiten sein.“ Zu hoffen bleibt – so die GAL – dass auch nach der Kommunalwahl noch gilt: die Politik will die Innenstädte (wieder) stark machen…