Spätestens Ende 2022 geht in Deutschland der letzte Atomreaktor vom Netz. Was übrig bleibt, sind unter anderem hochgefährliche Abfälle, die noch viele tausend Jahre strahlen – und zwar etwa 1.900 Behälter oder 27.000 Kubikmeter. Wo dieser Müll hin soll, ist offen. Es braucht ein Endlager, und es soll in Deutschland unterirdisch entstehen, 500 Jahre lang soll der Atommüll wieder geborgen werden können, falls das notwendig oder sinnvoll ist.
Insgesamt 90 Gebiete in Deutschland sind nach Angaben der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) geeignet. Davon liegen acht in NRW. Die sich teilweise überlappenden Teilgebiete umfassen eine Gesamtfläche von gut 10.000 Quadratkilometern, etwa 30 Prozent der gesamten Fläche von NRW, u.a. bietet ist auch der Kreis Steinfurt nach Untersuchungen von Experten günstige geologische Voraussetzungen für die unterirdische Lagerung der strahlenden Rückstände der Atomstromproduktion.
Corinna Niehus fordert ein sachliches Verfahren. „Die Suche nach einer Lagerstätte für eine Millionen Jahre muss frei von wirtschaftlichen und politischen Interessen sein!“ Sie verweist an dieser Stelle auf die Lagerstätte in Assen. Im dem ursprünglich als Forschungsanlage betriebene Bergwerk wurden kurz vor Schließung große Mengen radioaktiver Abfälle entsorgt, obwohl dem damaligen Betreiber bereits bekannt war, dass es Probleme gab. Experten schätzen die Kosten allein für die Bergung des Mülls auf 6 Milliarden Euro.
„Wir waren immer gegen Atomkraftwerke und daran wird sich wohl nichts ändern. Aber nun ist dieses giftige und strahlende Erbe nun mal da und muss sicher gelagert werden. Atommüll, der in Deutschland produziert wurde und leider immer noch wird, muss auch in Deutschland gelagert werden. Der Export in andere Länder ist falsch und darf nicht weiter zugelassen werden!“, fordert Manfred Drunkenmölle einen verantwortungsvollen Umgang in der Suche nach einer geeigneten Lagerstelle.
Hedda Müller, GAL Umweltfachfrau, sieht daher dringenden Bedarf, sich frühzeitig und fortwährend mit dem Thema zu befassen. „Die Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit ist einer der Grundsätze der Standortsuche.“ Müller fordert daher auch eine stärkere Beteiligung der Kreisstadt. „Wegducken und darauf hoffen, dass das Münsterland im Verfahren als möglicher Standort ausscheidet ist falsch.“
Die GAL Fraktion beantragt die Thematik im Ausschuss für Umwelt, Energie und Klimaschutz inhaltlich zu behandeln.
Hierzu bitten wir um Informationen zu folgenden Fragestellungen:
Zum Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (externer Link)