Wer das Gelände des Vereins Lernen fördern e.V. am Grünen Weg in Steinfurt-Burgsteinfurt besucht, ahnt nicht sofort, welches enorme Potential individueller Förderung hier bereitgehalten wird. Wer im Anschluss an die eigene Schullaufbahn problemlos einen Ausbildungsberuf ergreifen kann und einen entsprechenden Ausbildungsbetrieb findet, wird vermutlich auch ohne die Unterstützung von Lernen fördern auskommen.
Um diejenigen, die nicht selbstverständlich Teilhabe am Arbeitsleben erfahren können, die schwerer als andere ins Berufsleben einsteigen, eine Arbeit finden oder behalten können, die aufgrund einer Behinderung, eines Unfalls, einer psychischen Erkrankung – um die kümmern sich Beate Ringele als Einrichtungsleiterin, Claudia Wagner, als EAA – Ansprechpartnerin für Arbeitgeber im Auftrag des LWL-Inklusionsamt Arbeit, sowie das multiprofessionelle Team von Lernen fördern.
Eine begrenzte Zeit von möglichen 12 bis 27 Monaten bleiben den Profis, um in der Phase von Berufsorientierung und -findung ein möglichst geeignetes Ausbildungs- und/ oder Arbeitsumfeld zu finden und neue Mitarbeitende in den Betrieben zu etablieren. „Wir bieten berufliche Orientierung an, arbeiten Kompetenzen, Interessen und persönliche Möglichkeiten der Bewerberinnen und Bewerber heraus und suchen mit ihnen einen passgenauen Platz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“, erläutert Claudia Wagner. In einigen Projekten für Rehabilitanden erfolgt daran anschließend eine Qualifizierung direkt am Arbeitsplatz in den Betrieben.
Es sind die Übergänge, die von Beate Ringele und ihrem Team individuell gestaltet werden müssen: der Übergang von der Schule ins Arbeitsleben, nach einer psychischen Krise zurück ins Berufsleben oder auch aus dem geschützten Raum bei Lernen fördern als Anderer Leistungsanbieter MitARBEIT (eine Alternative zu einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen) in den ersten Arbeitsmarkt.
Seit Anfang letzten Jahres fungiert der Verein Lernen fördern auch als EAA – als Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber -, die einen Arbeitsplatz für Menschen mit einem Handicap anbieten oder sichern wollen. „Ziel dabei ist es“, so Claudia Wagner, „eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu erreichen.“
Dass Lernen fördern sich an allen Standorten im Kreisgebiet stets als verlässlicher Träger erwiesen habe, dem sehr daran gelegen sei, mit Betrieben wertschätzend und konstruktiv umzugehen, erweise sich immer wieder als wesentlicher Faktor: „Wir unterstützen nicht nur unsere Klienten, sondern auch die Betriebe auf dem gemeinsamen Weg.“
Für Bürgermeisterkandidat Christian Franke ist Lernen fördern ein unverzichtbarer Träger im Netzwerk der individuellen Unterstützung bei der Berufsorientierung und -findung. „Ihre starke Präsenz in Steinfurt ist ein echter Glücksfall für uns.“