Enorme Investitionen in Hollich – Repowering mit Unterstützung der Steinfurter

Pioniere sind Menschen, die auf ihrem Gebiet bahnbrechendes geleistet haben. Das dürfen die Gesprächspartner des Windparks Hollich von Bürgermeisterkandidat Christian Franke durchaus für sich in Anspruch nehmen: Schon vor über 23 Jahren haben sie den ersten „echten und ehrlichen“ Bürgerwindpark in Steinfurt an den Start gehen lassen. Einen Bürgerwindpark, der sich nicht nur so nennt, sondern seinen Namen tatsächlich verdient, da Grundstückeigentümer und Anwohner einbezogen sind und die Bürgerschaft sowohl bei Investition und Rendite angemessen beteiligt werden. Gerhard Göckenjan, Jörg Tiemann und ihre weiteren Mitstreiter haben dabei stets darauf geachtet, dass nicht nur ausgewählte Menschen Anteile an den Hollicher Bürgerwindparks erwerben konnten, sondern die Türen für alle Steinfurter weit geöffnet waren. So können die beiden Bürger- Gesellschaften mehr als 1.000 Eigentümer zählen.

Dabei ist der Begriff „Bürgerwind“ rechtlich nicht definiert und somit ist auch auf dem ersten und zweiten Blick für Verantwortliche in den Kommunen oder in der Öffentlichkeit nicht klar ersichtlich welche Eigentümerstruktur z. B. hinter einem Projekt steht. Da hilft das neue Zertifizierungsverfahren des Energielandvereins 2050 e.V. des Kreises Steinfurt. Auch der Bürgerwindpark Hollich Sellen hat dieses Verfahren beauftragt, um seine Echtheit nochmals gutachterlich bestätigen zu lassen.

Dass die Nutzung der Windenergie boomt, unterstreichen weitere Zahlen, die Tiemann und Göckenjan im gemeinsamen Gespräch mit Franke sowie Vertretern von FWS, Bündnisgrünen und GAL präsentieren: „In den letzten acht  Jahren“, erläutert Tiemann, „sind nach dem sogenannten Steinfurter Modell im Kreis Steinfurt 10  echte Bürgerwindparks mit 60 Anlagen neu an den Start gegangen, die von über 3.500 Anteilseignern getragen werden und Jahr für Jahr 500 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren“.

Die Runde der bodenständigen Visionäre in Hollich hat natürlich die Zukunft im Blick: So sollen 16 der aus dem EEG ausgelaufenen 18 Windkraftanlagen in Windgebiet repowert – also durch neue und leistungsstärkere Anlagen ausgetauscht werden. Eine gewaltige Investition, an der sich dann auch die Steinfurter Bürger nach der Inbetriebnahme der Anlagen wieder beteiligen können und die dazu führen soll, dass jährlich ca. 200 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Genug für ein Drittel aller Privathaushalte im gesamten Kreis Steinfurt.

Auch wenn es durch den starken Zubau der Erneuerbaren insbesondere PV vermehrt in der Mittagszeit und am Wochenende zu sehr niedrigen oder auch zeitweilig zu negativen Strompreisen an der Börse kommt: „Es gibt Werkzeuge zur Regulierung des Stromnetzes, so nutzen unsere Stromhändler die Fernsteuerungen in den Windanlagen zu sogenannten marktbedingten Abschaltungen. Windenergie trägt somit zur Netzstabilität bei“, so Hermann Niehus von den Hollicher Windparkbetreibern.

Idealweise wären ausreichende Speicherkapazitäten wie Batterien, Wasserstofferzeugung oder Wärmespeicher ans Stromnetz angebunden, um Stromspitzen zu glätten. Deshalb gibt es auch hierzu intensive Prüfungen durch die Windparkbetreiber.

Sie eint die Vorfreude auf weiteren Aufwind – Bürgermeisterkandidat Christian Franke (2.v.r.) und die Hollicher Windbauern

Dass der Beitrag der Windbauern zum Leben in der Stadt beachtliche Beiträge leiste, hebt Christian Franke hervor: „Die Windenergieerzeuger zahlen einen großen Teil der in Steinfurt erbrachten Gewerbesteuer. Das ist beachtlich und hilft der Stadt enorm“.

Zusätzlich sorgt der Windpark Hollich über eine seit 2023 bundesweit eingeführte freiwillige, kommunale Abgabe im sechsstelligen Bereich an die Stadt Steinfurt. Diese Mittel sollen nach einstimmigem Beschluss des Stadtrates in Klimaschutz- und Mobilitätsmaßnahmen investiert werden.

Christian Franke merkt an: „Als Eure Ertragslage im Jahr 2022 wegen hoher Börsenstrompreise überwiegend auf Grund des Angriffskrieges auf die Ukraine besonders gut war, habt ihr mit weiteren 6 echten Bürgerwindparks aus dem Kreis Steinfurt zusammen über 2 Mio. für die Menschen in der Ukraine gespendet. Dazu kommt Euer weiteres Engagement mit dem Windfonds für Soziales, den Außenbereich und Zusammenhalt. Das alles ist nicht selbstverständlich, sondern in höchstem Maße anzuerkennen,“ stellt Franke abschließend fest.

Weitere Infos: buergerwind-hilft-ukraine.de