Weiterer Fall von PCB-Belastung in Steinfurter Schule
Einstimmiges Nein zu Regionale-Beteiligung

Mit einer Hiobsbotschaft wartete Manfred Rowedda, Fraktionssprecher der Grün-Alternativen Liste Steinfurt, in der GAL-Fraktionssitzung am Montagabend auf:

An einer weiteren Schule in Steinfurt seien erhöhte PCB-Belastungen festgestellt worden. Derzeit, so Rowedda, werde der Untersuchungsbericht fertiggestellt: “Eine Sanierung ist unumgänglich, die erforderlichen Gelder müssen bereitgestellt werden”, hatte er in Erfahrung gebracht. Noch seien die notwendigen Summen nicht abschließend errechnet, man könne aber von einigen hunderttausend Euro ausgehen.

Außerordentlich verärgert zeigte er sich auch darüber, dass die Verwaltungsspitze diese Informationen den Ratsmitgliedern nicht schnellstmöglich zukommen lasse: “Auch und gerade mit Blick auf die folgenschwere Entscheidung zur Beteiligung an der Regionale 2004, die der Rat am Mittwoch zu treffen hat”.

Gerade die finanziellen Unwägbarkeiten und Unsicherheiten standen neben der Bewertung der ökologischen Belastungen im Mittelpunkt der Beratungen der GAL-Fraktion zum Bagno. Für die Investitionen seien Mittel von mindestens 3,75 Mio. Euro als Kredite aufzunehmen. Hinzu kämen die jährlichen Folge- und Unterhaltungskosten. Gut gemeinte Schätzungen gingen hier von zirka 100.000 Euro aus, käme die Barocke Achse hinzu, würde sich dieser Betrag um weitere 40.000 Euro erhöhen.

“Die zusätzlich erforderliche Kieselrot-Entsorgung im Bagno müsste die Stadt auch ganz alleine schultern”, so Christian Franke mit Blick auf die mittlerweile ausgelaufene Landesförderung für solche Maßnahmen.

Positiv nahm die GAL-Fraktion zur Kenntnis, dass sich verschiedene caritative Verbände und Vereine an der Pflege des Bagnos beteiligen wollten. “Sollte dieses in einigen Jahren aber aus verschiedenen Gründen nicht mehr leistbar sein, würden die Kosten für die Stadt schlagartig rasant hochschnellen”, betonte Lydia Zellerhoff. Die Idee einer Bürgerstiftung sei weder neu noch praktikabel, so die GAL: Um Unterhaltungskosten von nur 100.000 Euro abzudecken, sei ein Stiftungsvermögen von 2 Mio. Euro erforderlich.

Für die GAL-Fraktion ist klar: “Der Rat darf sich keine Luftschlösser bauen bzw. bauen lassen. Schön gerechnete Kalkulationen können die Zustimmung im Moment zwar erleichtern, auszubaden hätten wir Bürger eine solche Fehlentscheidung alle miteinander.” Einstimmig lehnt die Fraktion der GAL einen solchen Schritt ab.