Spielplatz – Radtour der GAL


23.04.2005 Pressebericht

Zweiundzwanzig Spielplätze für Kinder und Treffpunkte von Jugendlichen in den Stadtteilen Borghorst und Burgsteinfurt haben die Mitglieder der Grünen Alternative Liste Steinfurt am Samstag bei einer Fahrradtour angefahren.Ziel war die Bestandsaufnahme des Vorhandenen und die Schaffung einer Informationsplattform für die zukünftige Planung und die Entscheidungsfindung, wo das Geld, was ausgegeben werden kann, effektiv angelegt wird.Deutlich wurde, dass es für Kinder und Jugendliche sinnvoll ist, eine Freizeitkarte aufzuzeichnen, da viele Spiel- und Bolzplätze für Heranwachsende außerhalb des Wohngebietes unbekannt sind. So ein Verzeichnis könnte an einem Projektwochenende von jugendlichen BürgerInnen erstellt werden. Der Spielplatz in der Woortstraße im Zentrum von Borghorst war z.B. den meisten Fraktionsmitgliedern unbekannt. Es befindet sich auch kein Hinweisschild an der Einfahrt zum Spielplatz, der beim Vorbeifahren nicht einsehbar ist.

Die informellen Treffpunkte der Jugendlichen auf Schulhöfen und an Sportplätzen werden nicht gerne geduldet, denn hier ist Lärm. Für Jugendliche ist es jedoch wichtig, dass Raum für Gespräche, Flirten, Albern, Spiel in der eigenen Gruppe außerhalb der direkten Kontrolle von Erwachsenen besteht. Hier wird der Umgang miteinander erprobt, hier werden soziale Kontakte geknüpft und Konflikte bewältigt. Solche Gruppen unterstützen die Entwicklung zum selbstbewussten Jugendlichen. Treffpunkte hierfür sollten überdacht sein. Sie sollten beleuchtet und nicht so weit von der Wohnbebauung entfernt sein, um einmal die Wertschätzung gegenüber den Jugendlichen zu dokumentieren – sie sollen nicht abgeschoben werden – und um zum Zweiten, wenn nötig, auf kurzem Wege Hilfe zu erhalten.

Hier muss mehr gemacht werden. Die Stadt ist der Lebensort unserer Jugendlichen und sie sollten sich zu Hause fühlen, um später hier bleiben zu wollen. Hier muss nicht nur finanziell investiert werden, sondern auch im Rahmen von Toleranz, von Gemeinsamkeiten, von Kommunikation.

Das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden, hatten die Anlieger der Johanniterstraße in Burgsteinfurt. Bei der Erwerbung der Baugrundstücke sind ihnen ein Bolzplatz und ein Spielplatz versprochen worden. Nach Aussagen der ca. 30 AnwohnerInnen jeglichen Alters die an diesem Nachmittag sich mit der Fraktion vor Ort trafen, war dies ein wesentlicher Pluspunkt um in Burtsteinfurt in diesem Baugebiet zu investieren. Einige Familien haben bewusst die Grundstücke am Bolzplatz und Spielplatz erworben, um Spielflächen vor der Haustür zu haben. Nun sind die Flächen vorhanden, doch der Fangzaun an zwei Seiten für die Fußbälle fehlt. Da die Stadt für eingeworfene Scheiben nicht regresspflichtig gemacht werden will, sind keine Tore aufgestellt worden. Nun spielen die Kinder auf ein kleines Plastiktor.

Das gleiche gilt für den Spielplatz. Buchenhecken sollten das Spielgelände umgeben und die Nachbargrundstücke abgrenzen. Dem Wunsch der Eltern auf einen Hügel ist entsprochen worden und in einer Ecke wurde Sand aufgeschüttet. Kinder und Eltern wünschen sich eine Seilbahn, eine Rutsche und eine Schaukel. Sie würden gerne beim Aufstellen der Geräte und dem Pflanzen der Hecken Hand an legen und die Plätze pflegen. Sie haben Angst, dass die Geräte und der Fangzaun erst dann kommen, wenn die Kinder groß sind. Wo ist hier die Glaubwürdigkeit der Stadt, fragt eine Anwohnerin.

Die meisten Spielplätze sind in den 60er und 70er Jahren erbaut worden. Es sind schöne Plätze mit Baumbestand und geschützten Ecken. Einzelne Geräte müssten aufgrund des Alters ausgetauscht werden. Der neue Spielplatz der Marienschule in der Innenstadt von Borghorst wird intensiv bespielt. Der Eiscafebesitzer begrüßen ihn, denn er unterstützt den Standort ihres Gastronomiebetriebes.

Die Sport- und Spielangebote an der Gräfin-Bertha-Straße in Borghorst sind in ihrer Vielfalt vorbildhaft. Die Skaterbahn wie der Aschefußballplatz haben eine Beleuchtung, Gruppen können sich treffen, alle Altersgruppen bewegen sich auf dieser Fläche von morgens 6 Uhr bis abends 22 Uhr. Ein Wermutstropfen ist die abgenutzte Halfpipe und die Stufen der Skaterbahn. Sie müssten neu beschichtet werden, da sonst eine erhebliche Unfallgefahr besteht.

Rufen, Lachen, Rennen, und das Treten des Balles von Kindern und Jugendlichen wird – und das wurde auch bei allen Gesprächen deutlich – von Familien, von Menschen, die sich an Kindern und Jugendlichen freuen nicht als Lärm empfunden. Spielplätze und Jugendtreffpunkte wurden hier als Bereicherung des Stadtbildes gesehen.